Das Projekt hat sich der Sagenwelt der besagten englischen Gegend angenommen, wobei sich der Bandname als „Spirit Night“ übersetzen und grob als eine Nacht im volkstümlichen Glauben beschreiben lässt, die die kurzfristige Verbindung des Jenseits mit dem Diesseits und damit einer möglichen Begegnung mit Geistern bedeutet. So befassen sich die Tracks auf der lyrischen Seite beispielsweise mit „Cŵn Annwn“ bzw. den Hunden des Geisterkönigs „Arawn“ oder handeln von den „Gwyllion“, Irrlichter-ähnlichen Kreaturen, die unvorsichtige Wanderer in den Sumpf locken.

Der Sound von Ysbrydnos ist ein wunderbar melodischer Black Metal Mix, der immer wieder leichte Dungeon Synth Elemente eingestreut bekommt und vor allem von einem sehr stimmigen, niemals aufdringlichen Flötenspiel von Corona Mortis profitiert. Letztere spendiert auch die Vocals, die sich nicht vor den großen weiblichen Namen der Szene verstecken braucht und dem Album erst die richtige Portion Atmosphäre verleiht. Das Re-Master kommt im direkten Vergleich gefühlt minimal „cleaner“ rüber, was ich persönlich im Black Metal nicht bevorzuge, was aber dem Hörgenuss ultimativ keinen Abbruch tut und den ursprünglichen Charakter erhält. Gerade die beiden Bonus Tracks Bügeln eines der größten Mankos der früheren Version aus, nämlich die recht überschaubare Länge von 28 Minuten, sich jetzt auf fast 40 Minuten erstreckt und das Hörvergnügen verlängert. Alles in allem ist das Debüt „The Forest Howls At Dusk“ auch zwei Jahre nach dem Erscheinen ein echter Anspieltipp und gerade in der neuen Version ein „Must-Listen“.

01 The Forest Howls at Dusk
02 Spectral Hounds of Annwn
03 Silent and Cold
04 Journey to Llanberis
05 Canrig Bwt
06 Lure of the Gwyllion          
07 Exorcism By Knife
08 Cyhyraeth (Canrig's Ghost)