Es gibt wenige Bands die so konsistent abliefern wie Whiskey Ritual. Die Italiener aus Parma haben seit bald 20 Jahren 5 Alben geliefert und sich mit Leib und verseuchter Seele dem Black'n'Roll, bzw. vermehrt dem Punk'n'Black verschrieben.
Mit schlafwandlerischer Sicherheit hat die Kombo immer wieder Hits von Rock und Punk Legenden zerlegt, neu-interpretiert und oft genug (mMn) noch verbessert. Beispiele für solche Songs sind z.B. Denim Demon (Turbonegro) oder Bite It You Scum (GG Allin), die dem Original treu bleiben, aber mit einem Level an Geschwindigkeit und Räude aufbocken, dass es eine echte Freude ist und dem Original zur Ehre gereicht.
Mit „Still Scum“ hat man nun ein Werk auf den Plattenteller geworfen, das den Hut vor insgesamt 6 einflussreichen Bands bzw. Projekten zieht. So hat man sich unter anderem Iggy Pops „Real Wild Child“ oder "Get Off My Back" von The Casualties angenommen, mit dem unnachahmlich-dreckigen Sound von Whiskey Ritual geimpft - und aus meiner Sicht upgregradet. Gerade „Get Off My Back“ ist ein schönes Beispiel: Wenn man den Originalsong kennt, hätte man wohl nicht gedacht, dass man den Track nochmal eine Spur schneller und aggressiver spielen könnte.
„Halt meinen Bass, Drums und Gitarre“ und wenn dann Dorian Bones nach kurzem Intro anfängt, den Hörer zusammenzukeifen wird man schnell eines Besseren belehrt. So geht es mit den meisten Songs von „Still Scum“ und der Rausschmeißer „Who Will Save Rock And Roll“ (The Dictators) kann als versöhnliches, zum Schunkeln einladendes Outro dienen, das fast schon Mid-Tempo daherkommt - und das erste Mal wieder atmen lässt.
01 Borstal Breakout (original by Sham69)
02 Real Wild Child (original by Iggy Pop)
03 We're Coming Back (original by Cock Sparrer)
04 Get Off My Back (original by The Casualties)
05 Mongoloid (original by Devo)
06 Who Will Save Rock And Roll? (original by The Dictators)