Das Soloprojekt von John Marshall ist eine relativ junge Atmospheric Black-Metal Band und Windgrave damit ein Werk, das an die erste Full Length „Lore“ aus 2018 anknüpft. Das Projekt, das vorher unter dem Namen Ulg lief, hatte lediglich einen bandnamengleichen Output, wobei die Umbenennung nicht weiter ersichtlich ist bzw. erläutert wird. Als „Hymn To The Solitude Of Night“ quotiert, bekommt man auf Wildergrave dementsprechend hauptsächlich einen dichten, angenehmen Klangteppich, der mit langgezogenen Synth-Passagen, unterstützt von Gitarren und getragenen Drum-Passagen, eine tolle Basis ansetzt. Die keifigen Growls von John erinnern mich dabei stark an Nocturnal Depression und fügen sich stimmig in die Songs. In den Songs kann man die fast die kalte Verzweiflung der rauen Wälder und Winter von Oregon greifen, die denen in Norwegen wohl kaum nachstehen.

Die Stärke von Wildergrave liegt aus meiner Sicht in der klaren unaufgeregten Struktur der Produktion, die keine der Komponenten in den Vordergrund rückt, sondern sich fast schon erwartbar klar durch das gesamte Werk zieht. Wenn ich in der Laune für Atmosphäre bin, punkten Werke die mir genau diesen Mix aus Melancholie und klaren Linien bieten, ohne in wilde Experimente abzudriften, die mit einem falschen Riff oder anderen Störungen die gesamte Stimmung zerfetzen. Kurzum ein schönes, fast schon zu kurzes Atmospheric Black Metal Vergnügen, das ein Ohr und einen kalten Eisdolch ins Herz verdient!

1. Dark Wind Of A Forest Forgotten
2. Black Mountain Beyond The Moonlight
3. Sorrow Screams From A Funeral Wind
4. Winter Grave Below The Forest Midnight