Das Kölner Label Crawling Chaos hat sich in den letzten Jahren als exzellenter Pusher für junge, ambitionierte Black-Metal-Projekte bewährt. Mit Voidhra dürfen wir den nächsten Neuzugang der Tonschmiede begrüßen und erleben auf ihrem Debüt „Sorrow Guides Us All“ sehr viel Old-School-Charme.
Halt, einen Schritt zurück. Ich habe „auf ihrem Debüt“ gesagt, was natürlich vollkommen falsch ist. Voidhra besteht nur aus einem Prügelknaben namens Chris Horseblood, der sich für alle Instrumente und Gesänge auf der ersten Langspielscheibe verantwortlich zeigt. „Sorrow Guides Us All“ präsentiert sich schon ab dem Intro energisch und verfügt über Gitarrenklänge, die an die Anfänge der skandinavischen Szene erinnern. Auch das Songwriting strotzt nur so vor Anekdoten aus der alten Schule und glänzt vor allem im Mittelteil der Platte durch seine Standhaftigkeit.
Wenngleich die Drums hier und da etwas hölzern herüberkommen, machen die eingängigen Riffs und der kernige Gesang vieles wieder wett. „The Swarm“ ist gleichzeitig melodisch wie aggressiv und setzt damit den Standard für das Album schon früh fest. Der Titeltrack sowie sein direkter Nachfolger „Fields of Bleak“ stechen an Qualität noch deutlich heraus und bilden das absolut gelungene Herz der Scheibe. Voidhra besticht durch konstante Melodien, die ins Ohr gehen, und bleibt dieser Linie auch bis zum Finale seines Debüts treu. Die fehlenden Höhen und Tiefen der Scheibe werden durch die konstante Entladung negativer Ströme wunderbar ausgeglichen und sorgen für ein grundsolides Hörvergnügen.
01. A Coming Storm (Intro)
02. The Swarm
03. Sorrow Guides Us All
04. Fields of Bleak
05. Hour of the Serpent
06. Farewell