Die Alpenregion ist geradezu prädestiniert dafür, herausragende Künstler im düsteren Bereich des Metals hervorzubringen. Dazu kann man ohne Überlegung auch Tardigrada zählen. Das Dreiergespann aus Basel konnte mit seinen Werken der letzten Jahre stets für Begeisterung sorgen und hat so völlig zurecht einen Platz in unserer Rubrik Unter dem Radar erlangt
Die drei Schweizer hinter Tardigrada sind schon eine Weile im Untergrund tätig und veröffentlichen mit “Vom Bruch Bis Zur Freiheit“ nach ihrer Gründung im Jahre 2010 ihren zweiten Longplayer via Eisenwald. Bereits mit der ersten Demo “Widerstand“ konnte die Truppe um Kryptos, welcher unter anderem bei Chotzä die Saiten schwingt, Threnos und H.A.T.T ( Dakhma, Solitudo Solemnis, Suamanucaedere) für Aufsehen sorgen. Mit “Emotionale Ödnis“, welches erst vier Jahre nach der Demo erschien, mischten die Schweizer ihr mit Spannung erwartetes Debütwerk unters Volk. Nun war es im Jahr 2021 endlich an der Zeit hier nachzulegen und den ersehnten Nachfolger zu präsentieren. Mit “Vom Bruch Bis Zur Freiheit“ ist Tardigrada hier definitiv ein grandioses Folgealbum gelungen. Wer “Emotionale Ödnis“ schon mochte, dem kann der neue Longplayer nur wärmstens empfohlen werden. Warum, könnt ihr nachfolgend in unserer ausführlichen Review lesen.
Aktuelle Besetzung
Kryptos - Guitars & Vocals
Threnos - Guitars
H.A.T.T. - Drums
Diskographie
2012 – Widerstand(Demo)
2016 – Emotionale Ödnis(Album)
2021 – Vom Bruch Bis Zur Freiheit (Album)
Review zu "Vom Bruch Bis Zur Freiheit"
Tardigrada sind zurück. Knapp über 5 Jahre ist es her, seit sich die schweizer Truppe mit ihrem Debütalbum “Emotionale Ödnis“ einen fulminanten Start hingelegt haben. So war es an der Zeit nun nachzulegen und den nächsten Streich aus den Tiefen zu rufen. Das Basler Trio vereint auf “Vom Bruch Bis Zur Freiheit“ alle Stilmittel, die den Atmosphärischen Black Metal zu solch einer Kunstform machen. Wut, Schönheit, Melancholie und eine Beklommenheit, wie man sie selten auf einen Tonträger antrifft, haben Tardigrada hier zu einem echten Gesamtkunstwerk zusammengemischt.
Nach dem stimmungsvollen Intro “VI“, legen Tardigrada gleich richtig los und lassen ein Gewitter vom Stapel, das schöner nicht sein könnte. Anmutige und ruhige Passagen wechseln sich hier mit brachialem Gebolze ab. So ist “Verrat“ ein schöner Einstieg in die Platte und gibt gleich die Marschrichtung vor.
Nach dieser emotionalen Achterbahnfahrt die einem staunend zurück lässt, gelingt es den Schweizern mit “VII“ die Gefühle wieder runter zu fahren, bevor mit “Zwang“ gleich der nächste Hassbatzen losgelassen wird. Wie gewohnt wird auch hier der Hörer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. In keiner einzigen Sekunde kommt Langeweile auf, denn Tardigrada haben ein Händchen für das Wechselspiel von gewaltigem Donnerwetter und Melodie.
“VIII“ leitet wieder gekonnt zum nächsten Song “Trugschluss“ Vertraue über, welcher uneingeschränkt als Anspieltipp genannt werden kann. Hier wird einem klang gewaltige Dramatik geboten, die Ihresgleichen sucht. Nach dem abermaligen akustisch vorgetragenen “IX“ beendet Tardigrada, mit dem Titelsong des Albums, dieses sehr kurzweilige und grandiose Album, das trotz seiner höchst überdurchschnittlichen Spielzeit von 58 Minuten gefühlt ruhig noch länger hätte sein können.
A1. VI
A2. Verrat
B1. VII
B2. Zwang
C1. VIII
C2. Trugschluss Vertraue
D1. IX
D2. Vom Bruch Bis Zur Freiheit