Wer muss bei Australien, dem Land der nicht enden wollenden Waldbrände und Spinnen der Größenordnung Kleinwagen, nicht auch an eiskalten Pagan Black Metal denken? Seit 2017 treibt Runespell als Ein-Mann-Projekt sein Unwesen im Black Metal-Untergrund - für uns ein echter Geheimtipp, den wir euch nicht vorenthalten wollen.
Viel zu sagen gibt es über den Strippenzieher des Projekts, der sich selbst nur "Nightwolf" nennt und bei diversen weiteren Projekten des australischen Black Metal-Untergrunds seine Finger im Spiel hat, nicht. Aber die Qualität der Musik spricht für sich. Roher Pagan Black Metal, der seinesgleichen sucht. Seit nunmehr beinahe 5 Jahren ist darauf Verlass, dass "Nightwolf" mit Runespell eine Veröffentlichung für seine Fans parat hat, die in puncto Kreativität und Ausführung definitiv nicht enttäuscht.
Mittlerweile kann er mit dem Projekt auf vier Studioalben, eine EP, sowie eine Split mit Forest Mysticism zurückblicken. Reinhören lohnt sich in jedem Fall - warum wir das so sehen, lest ihr im folgenden Review zum aktuellen Album!
Aktuelle Besetzung
Nightwolf - Everything
Diskographie
2017 - Unhallowed Blood Oath (Album)
2018 - Order of Vengeance (Album)
2019 - Voice of Opprobrium (Album)
2020 - Wandering Forlorn (Split w/ Forest Mysticism)
2021 - Verses in Regicide (Album)
2021 - Sentinels of Time (EP)
Review zu "Verses in Regicide"
Im September des vergangenen Jahres beglückte uns Runespell mit seinem nunmehr vierten Studioalbum, das den Titel "Verses in Regicide" trägt und über Iron Bonehead Productions veröffentlicht wurde. Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung gab es den Opener "Structures of Collapse" als kleinen Teaser zu hören, da war schnell klar, wohin die Reise geht.
Nach einem kurzen, aber durchaus atmosphärischen Intro setzt das Mastermind Nightwolf mit einem eingängigen Riff ein, das "Structures of Collapse" direkt zu einem Highlight des Albums macht. Zugegebenermaßen dürfte der Stil der Vocals, der den Eindruck erweckt, Nightwolf keife direkt aus einer vermoderten Gruft heraus, für Neueinsteiger in Sachen Runespell gewöhnungsbedürftig sein. Dennoch trägt er seinen Teil zur Entfaltung der grandiosen Atmosphäre des Albums bei. Mit "Vengeance Reign" schlägt "Nightwolf" in eine ähnliche Kerbe wie beim vorherigen Track, das Zusammenspiel der Vocals mit den Drums und Gitarren schneidet wie ein heißes Messer durch Butter und bleibt im Kopf.
Kurze Verschnaufpause im Intro zu "Realm of Fire", das durch Trommelklänge und knisterndes Feuer einen Kontrast zur bisherigen Gangart des Albums bildet, bevor es mit gewohnten Riffs und diesmal etwas an Thrash Metal erinnernden Drums weitergeht. Den Anschluss bildet mit "Into Dust" das erste rein instrumentale Stück des Albums, das auch gleichzeitig die Mitte des Albums und das Ende der ersten Seite einläutet.
Auf der zweiten Seite der Platte geht es zunächst gemächlicher zu, "Tides of Slidhr" bringt zwar die gewohnten hallenden Vocals, geht im Tempo zunächst jedoch etwas zurück, bevor man sich hier wieder dem Opener des Albums annähert. Mit "Shadow’s Dominion" schallt nach dem gut 9-minütigen Vorgänger dann auch schon der vorletzte Track aus den Lautsprechern, bevor das Album mit einem letzten Instrumentalstück ausklingt. Mit "Windswept Burial" entlässt uns "Verses in Regicide" begleitet von sanften Gitarrenklängen.
A1. Structures of Collapse
A2. Vengeance Reign
A3. Realm of Fire
A4. Into Dust
B1. Tides of Slidhr
B2. Shadow's Dominion
B3. Windswept Burial