Nach ihrem nachhaltig überzeugenden Debut Album „After the Sun“ melden sich Trinity Site aus Würzburg mit einer neuen EP zurück. „Xenos“ ist dabei weit mehr als nur Aufgewärmtes von gestern – deutlich melodischer, abwechslungsreicher und nochmals moderner als man es bisher von den Franken kannte. Wir haben uns gespannt den nächsten (und letzten) Meilenstein von Trinity Site angehört.
Einige Festivals und Konzerte haben die fünf Unterfranken seit ihrem Erstlingswerk absolviert, hörbar einiges an Erfahrungen gesammelt und einiges neues gewagt. Deutlich mehr elektronische Elemente mögen nicht jeden gefallen, aber in diesem Werk darf man nicht zu voreilig urteilen.
„Xenos“ ist ein Paradebeispiel für die gelungene Balance aus alter Schule und modernen Elementen. Aus dem schon grandiosen „After the Sun“ wurde alles Gute beibehalten und weiter mit ihrem eigenen Stil verfeinert. „Impurity“ als Opener zeigt dies bereits nach dem ersten Growl und hämmernden Drums samt durchweg starken Riffing. Kaum zu glauben, dass es wirklich dieselben Vocals von Ronny sind wie auf dem Debut – nochmals viel abwechslungsreicher und druckvoller bleiben diese sofort im Gedächtnis und setzten sich zweifellos ab von der Konkurrenz. Erklingen nach und nach die ersten Soli wird auch die Gitarrenarbeit als deutlich gereifter hörbar. Ebenso die Drums von Marc, der erst seit dieser EP dabei ist, gefallen noch einen Tick besser als noch auf dem Vorgänger. Vor allem bei dem Tempowechseln im Song „As Soil Devours The Light“ wird die Arbeit an den Drums deutlich und wie hervorragend sie das Gesamtwerk pusht.
Ab der Mitte des Albums wird man spätestens durch den Track „Black Soul“ mit seinem unfassbar eingängigen sowie melodischen Refrain mitgerissen. Zweifellos sind skandinavische Wurzeln erkennbar, die aber durch viele eigene Elemente perfekt ergänzt werden und der Band ihren Wiedererkennungswert garantieren. Die dezenten Synthelemente unterstützen vor allem in Songs wie Sin_thesize die drückende Endzeitstimmung, pushen aber auch ebenso gut hinter den fantastischen Solis des Songs. Die postapokalyptische Thematik passte schon immer gut zu dieser Band ohne dabei aufgezwungen zu wirken oder gar wie ein weiterer Abklatsch dessen zu langweilen. Abschließend erfreut der Titeltrack „Xenos“ mit einem stark am Technical Death Metal angelehnten Aufbau welcher ebenso überzeugt wie jede hier gezeigte Facette der Band.
Trinity Site haben mehr wie überrascht und ein fantastisches Stück Todesmetall abgeliefert, dass man selbst nach „After the Sun“ nicht erwartet hätte. Kaum zu fassen, dass dies das letzte Release der Band sein wird und man nur ahnen kann, was noch hätte sein können…
1. Impurity
2. As soil devours the light
3. Black Soul
4. Equinox
5. Sin_thesize
6. Xenos