Die Steiermarker von Tortured Souls melden sich zurück mit ihrem zweiten Longplayer, der auf den Namen Bigotry hört, was so viel wie blinder religiöser Eifer bedeutet. Das 2020 gegründete Quartett brachte damals ihr Erstlingswerk Alastor in Eigenregie auf den Markt und konnte damit schon einige Fans gewinnen.
Die Steirer haben sich dem alten, wahren Black Metal verschrieben und das hört man ihnen zweifelslos an, wenn auch mit Abstrichen. Denn wer hier 90er Jahre Genküppel mit Low-Fi Sound sucht ist hier fehl am Platz. Wie bereits auf dem Erstlingswerk, kommt der blind religiöse Eifer mit einer druckvollen und sauberen Produktion um die Ecke. Des weitern sind die Songs keineswegs dumpfes Geballere das lediglich aus zwei Riffs besteht. Nein, hier steht abwechslungsreiches und ausgeklügeltes Songwriting ganz hoch im Kurs. Hier vermischen sich verschiedene Einflüsse zu einem Gesamtkunstwerk ohne aber Gefahr zu laufen, sich zu sehr in Komplexität zu verlieren
Ein wundervolles Riff reiht sich hier an das andere- und dabei wird es einfach nicht langweilig . Zahlreiche Tempiwechsel, Breaks und feine Nuancen, die sich nach wiederholtem Hören der Platte auftun, sorgen dafür, dass der Hörer immer wieder von neuen Lust darauf hat, diesen Silberling auf die Ohren zu legen. Der Gesang von SVART gibt dem Ganzen noch das besondere Etwas. Mit einer Gesamtlänge von knapp 32 Minuten mag dieses Album zwar etwas kurz wirken, doch hier gilt die Devise: "Lieber kurz und knackig, als lang und lasch." Meine Anspieltipps an der Stelle sind "Luciferian Foray" und "Harvest", die ich euch ans Ohr legen kann!
Bei diesem neuen erfreulichen Lebenszeichen der Band kann man nur hoffen, dass die Jungs bald auch einen neuen Langspieler nachschieben. Das neue Material kann auf jeden Fall voll und ganz überzeugen und wird auch Fans des Genres mit Sicherheit viel Freude bereiten.
01.Call of Lilith
02.Throne of the one
03.Below
04.Luciferian Foray
05.Darkness
06.Treibjågd
07 Harvest