Früher war alles besser. Immer öfter erwische ich mich auch bei dem Gedanken (dieser kommt wohl mit dem Alter) und denke mir aber auch, dass es immer einen gibt, der das Konzept hemmungslos übertreibt. Zugegeben, die Überleitung zu Sumerian Tombs mit ihrem gleichnamigen Debütalbum mag mir heute nicht gut gelingen, allerdings muss man diese wohl ziehen, wenn man das Konzept der Band verstehen will.
Die Kölner Sumerian Tombs, um Sänger Dominic (Beltez, Sinister Rouge) haben ihr Projekt dem alten Sumer gewidmet, das heute als eine der ältesten Hochkulturen und Vorläufer der mesopotamischen Kultur gilt und das mit seinen Konzepten der Sprache bzw. Keilschrift und erster mathematischer Konzepte auch nach über 6000 Jahren unsere Kultur noch immer beeinflusst. Die Faszination Metal- und vor allem Black Metal Elemente mit der sumerischen Götter- und Sagenwelt zu verknüpfen ist allerdings nicht neu, so gibt es schon einige Bands, die sich dieser Kultur genähert haben, so wie z.B. Eridu oder Apsu.
Sumerian Tombs will mit dem Debüt eine Geschichte „lang vergessener vampirischer Windgeister erzählen und tief in Blut-Mystizismus abtauchen, um diese Energie musikalisch zu nutzen.“ - um sich hier etwas abzugrenzen -und dies gelingt auf ganzer Linie. In den präsentierten 42 Minuten, verteilt auf Intro, 6 Tracks und eine Transition bekommt man eine sehr durchdachte, dichte und unheilschwangere in sich stimmige Mischung. Diese besteht aus Gitarrenwänden, treibenden Drums und überzeugendem cleanen Gesang, Growls und choralen Einlagen, die sich sehr nahe an gängigen BM Mustern bewegt, aber dennoch mit einem orientalisch-episch anmutenden Sprenkeln nicht in den Einheitsbrei abrutscht. Hier versagen aus meiner Sicht ein paar andere Projekte, die sich zu sehr darauf versteifen mit verschiedenen unüblichen Instrumenten etwas vollkommen Neues zu schaffen, dabei aber falsche oder zu viele Akzente setzen nur um sich durch zu viele Experimente zu verzetteln.
Sumerian Tombs schafft hier die perfekte Waagschale und gerade der Schlusstrack „Vampyric Dominance“ ist hierfür ein gutes Beispiel. Die drückende, aggressive überschwere Kombination aus einfachen aber effektiven Riffs, Gitarrenwänden, sowie einem trotzdem dominanten Gesangsmuster, das wie vorher bereits erwähnt stimmig zwischen Growls, Screams und Clean Vocals wechselt, macht hier einen packenden Mix. Dieser setzt zur Mitte einen Fokuspunkt auf oriental anmutende Elemente und wird mit einem langsamen Outro sphärischer Elemente, wie man sie von Akhlys oder Shibalba kennt, gekrönt.
1. Intro
2. Bloodspells of the Ancient
3. Light of Death
4. Tomb Lurker
5. Altars of the Past
6. The Key. Blood Meditation
7. Envoke the Old
8. Vampyric Dominance