Erinnert ihr euch noch an die späten 90er und frühen 2000er? An die Zeit, in denen Experimente mit Melodien und Lust an Neuem nicht automatisch hieß, es sich einfach zu machen? Wo man noch nicht lahmes Riffing, stumpfes Bummbumm und stupide Breakdowns zu kreieren brauchte, um ein paar wütenden Teenagern Geld aus den Rippen zu leiern? Ja? Erinnert ihr euch? An die gute Zeit bevor Core in seiner widerlichsten Form aufkam?
Subterreans Album - „In The Aftermath Of Blight“ ist im Jahre 2024 so ein Album und trifft bei mir all die Nerven, die man mit Pain, End Of Green und den späten Göteborgern Klassikern gezupft bekommen hatte. Aber nicht nur das: Die zweite Scheibe der Franzosen mischt auch die seit einigen Jahren so feinen sphärisch- verrauschten Einflüsse rein, die man in Doom, Sludge und Post Black Metal Klassikern findet. Hier kommen Bands wie Smokechamber oder Thy Light in den Sinn, wobei erneut angeführt werden muss, dass Subterrean alle langatmig genannten Einflüsse bzw. Vibes perfekt ineinander webt, ohne sich zu übernehmen oder überladen zu klingen.
On Top kommt die fantastische Performance und Kunstfertigkeit der vier Protagonisten. Hier merkt man, dass die zwei Jahre Produktionszeit, die die Band angegeben hat, sich durchaus gelohnt haben. Das wirklich exzellente Riffing, die perfekte Abmischung mit den Drums und die on-point gesetzten Screams, die sich mit wunderbaren Clean Vocals abwechseln und damit ein grandioses Ambiente setzen und die durchdachten Lyrics der vier Songs - hier hat definitiv alles Hand und Fuß. Kurzum, „In The Aftermath Of Blight“ ist eine wilde, knapp 40-minütige kreative Fahrt durch verschiedene Genres. Der Nostalgie-Trip, angereichert mit modernen Klängen, offenbart keinerlei Schwächen mit hohem Wiederspielwert. 10 von 10!
1. Paving the Way to Oblivion
2. Poisoned Waters
3. 10:27
4. In the Aftermath of Blight