Das Debüt „The Virtue Of Dying“ kleckert nicht, es klotzt und zwar mit vier Tracks die fast alle die 10 Minutenmarke reißen und die Vinyl mit über 40 Minuten fast bis zur letzten Rille füllen. Der Stil ist ein erfrischender Mix aus verschiedenen BM-Spielrichtungen wie DS, Death und Doom und besticht durch den virtuosen Einsatz dieser Einflüsse. Die Stärke des Releases ist aus meiner Sicht auch die Schwäche und gefühlt will Sinnahti in den Songs zu viel und das leider auch gleichzeitig. Viele Passagen der Songs, die auf Bandcamp in 2x2 Manier einfach nur „Side A“ und „Side B“ genannt werden, wirken oft überladen und vor allem die Bassspur fällt oft schmerzhaft aus dem Konstrukt und überlagert die restlichen Komponenten. Das nervt mal mehr, mal weniger, schmälert aber definitiv ein paar mal den Hörgenuss, der ansonsten kaum Wünsche offen lässt. Die definitiven Stärken von „The Virtue Of Dying“ liegen in den sphärischen Gitarrenparts und dort, wo Gitarre, Drums und Gesang zusammen harmonieren. Dabei ist gerade der Gesang erfreulich versatil und egal ob Growls, Screams oder Clean-Parts es werden keine Ausfälle präsentiert, an was andere Kombos in diesem Genremix durchaus schon gescheitert sind.

Auch die oldschooligeren Momente sind ordentlich durchexerziert und gerade wenn der Bass nicht versucht mit dem 6-Saiter zu konkurrieren, fällt die Dominanz des Instruments nicht so sehr ins Gewicht und unterstützt das Songkonstrukt, wie es auch in den ungeschriebenen Gesetzen des Black Metal geschrieben steht. Dies gilt für die eher Death-lastigen Momente, wie die besagten Schwarzmetallischen-Bereiche und insgesamt ist das Debüt von Sinnahti fazitär mehr als ordentlich zu nennen und zeigt eine Menge Potential!

01 Reaching For The High Rope
02 The Virtue Of Dying
03 As You... Am I
04 Taking