Red Swamp - Time To Die
Review

Red Swamp - Time To Die

Bisschen Spitfire, bisschen 1000 Mods und in den härteren Parts ein Quäntchen Turbonegro und fertig ist Red Swamp. Dass es nicht ganz so einfach ist, zeigt das inzwischen dritte Album der ungarischen Band - „Time To Die“ - das unlängst über... ja über niemand bzw. ohne Labelsupport erschien.

  • von Ghostwriter
  • 28.01.2022

Wer sich nur die ersten beiden Tracks reinzieht, wird schnell feststellen, dass Red Swamp extrem gut produziert, intelligent, gehörgängig und ja, stellenweise fast zu clean und zu perfekt rüberkommt. Also eigentlich alle Eigenschaften, die in irgendeinem dreckig-schäbigen Mainstreampalast-Label alle Alarmglocken klingeln lassen müsste. Ich möchte an der Stelle gerne meine eigene Story hineininterpretieren: 

„Der ungarische Vierer hatte einfach nur Bock in irgendeiner Budapester Garage zusammen geile Musik zu machen und für ein paar Kumpels und vor allem sich selbst zu spielen. Nach dem Erfolg der ersten Full Length 2016 rannte Nuclear Blast, Sony Music und why the fuck not Warner den Jungs die Bude ein um sie zu signen, aber der Mainstream und der Ruhm war Ihnen vollkommen unwichtig und man wollte lieber Independent und dem Underground treu bleiben. Fast forward nach 2022, erscheint dann Time To Die, als noch viel angenehmer, gereifter und ja fast zu perfekt getrimmter Release und die Booker und Agenturschieber springen reihenweise aus dem Fenster."

Soweit so weit hergeholt, aber wie ist denn das Album nun? Mit einer überschaubaren Länge von knapp unter 30 Minuten aufgeteilt auf 8 bzw. 7 Tracks (wenn man den Zwischenspieler „Sentence You To Death“, der als Prelude für den Rausschmeißer- und Titeltrack „Time To Die“ ausnimmt, kann man die Scheibe doch sehr gut in einem Rutsch durchhören und die Scheibe ist gerade für einen Freitag Abend die perfekte Einstimmung. Insgesamt besticht das Album mit einer Art überschweren Leichtigkeit, die ausladende langsam-doomige Songs mit hoher Basslast mit den etwas agileren eher rifflastigen Tracks mixt. Man mag nicht genau sagen ob der Fokus auf Sänger Greg Kovács mit seiner gefälligen und markant-cleanen Stimme liegt, oder eher auf der Gitarrenarbeit, da Time To Die eines dieser Alben ist, die einen fantastischen Mix präsentiert (Hut ab an Pinewood Studio). Anspieltipps sind jedenfalls „Stoned“ und „Common Ground“, check it out!

Trackliste:

1.  Quarantine
2.  Push
3.  Goddamn
4.  Stoned
5.  No Limits 
6.  Common Ground
7.  Sentence You To Death
8.  Time To Die

7
PUNKTE
Bewertung

Für Fans der Anfangs genannten Bands ist Time To Die ein echter Tipp. Wiederum Fans der harten Töne sollten hier vielleicht (k)ein Ohr riskieren um eine weichere Seite an sich zu erkennen (oder vielleicht um das Album herzunehmen um zu den Klängen jemand herzunehmen). 

Band

  • Red Swamp

Album Titel

  • Time To Die

Erscheinungsdatum

  • 20.01.2022
Ghostwriter

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