Diesen Inhaber ist auch gleichzeitig Sänger bei Ortus und trägt damit maßgeblich zur Unterhaltung bei. Musikalisch bewegen wir uns in der melancholischen Spielart des Black Metal und erreichen mit „Aus der Tiefe“ Klangwelten, die stark an Woods of Desolation und gleichrangige Vertreter erinnern. Der erste Langspieler von Ortus besteht dabei aus „nur“ zwei Stücken, die aber über eine halbe Stunde Spielzeit bieten. Man darf also einiges an Tiefgang erwarten und wird in dieser Hinsicht auch keineswegs enttäuscht. Beide Titel bringen einige markante Riffs mit und sorgen im Songwriting für einen soliden Spielfluss.

Hier und da wird mit, nahezu mönchsartigem, Cleangesang ein neues Element eingestreut, welches zunächst gewöhnungsbedürftig ist, aber insgesamt sehr ordentlich eingesetzt wird und der Platte ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. Das ist auch gut so, denn im sonstigen Spielfluss der beiden überlangen Songs fehlen die ganz großen Aha- oder Oho-Momente. Zwar überzeugen die Tempowechsel über weite Strecken und auch die Melodik ist gelungen, die Musik plätschert aber eher so nebenbei aus den Boxen.

Zu den trostlosen und herzzerreißenden Lyrics passt die Atmosphäre, die uns Ortus liefern, damit aber ganz gut. Auch in den vergangenen Werken haben sich die Mainzer vor allem mit Themen wie Depression oder Tod auseinandergesetzt. Da sollte man nicht mit allzu euphorischen Erwartungen ins Hören der Platte gehen. Beide Songs holen einen sehr gut auf den kargen Boden der Tatsachen zurück und genau darin hat „Aus der Tiefe“ seine Stärke.

01. Aus der Tiefe
02. In nächtlicher Stille