Ortnit - Ortnit
Review

Ortnit - Ortnit

Eine weitere großartige Dungen Synth Veröffentlichung von Thomas Helm (Empyrium) erreichte vor kurzem Undergrounded. Ortnit liefern mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum, welches bereits im September 2022 über das Label Orko Productions veröffentlicht wurde, ein Werk, dass sich inhaltlich mit der deutschen Sagengestalt König Ortnit beschäftigt. Produziert wurde das Album von Thomas Stock. Die Veröffentlichung wurde als Kasette herausgebracht und diese ist wirklich großartig geworden.

  • von Wolle
  • 12.03.2023

In “Alberichs Geheimnis“ wird die Geschichte von König Ortnit vertont. Er tritt hier die Reise nach Montabbaur an um die Prinzessin Sidrat für sich zu gewinnen. Auf dieser Reise erhält er von seiner Mutter einen magischen Ring und ihm wird geraten Hilfe bei dem Zwerg Alberich zu suchen. Im Reich angekommen offenbart Albericht sein Geheiminis, denn er ist der wahre Vater von Ortnit und auch der unsichtbare König der Zwerge und Elfen. Musikalisch könnte diese Geschichte nicht wunderbarer erzählt werden. Eisige Atmosphäre am Beginn des Tracks mündet in melancholischen Bombast, der aber nicht überladen ist und nimmt den Hörer, der sich voll und ganz auf diese Musik einlässt, mit auf eine abenteuerliche Reise in die Sagenwelt.

Helm führt den Hörer mit “Schattenlinde“ weiter zu jenem Baum wo ein schicksalsträchtiger Kampf zwischen König Ortnit und Alberich stattfindet, der mit einem Sieg Ortnits endet. Die Musik nimmt den Hörer, auch ohne die Sage zu kennen, mit in diese Welt und zieht ihn in seinen Bann. Gezupfte Streichinstrumente, Trompeten und Tambourin erschaffen intensive Bilder im Kopf. 

Jene magische Rüstung die der niedergezwungene Zwerg Ortnit kurz vor seinem Tod verspricht ist Inhalt den nächsten Tracks “Brünne und Rose“. Brünne ist eine in Drachenblut getränkte Rüstung, Rose Ortnits Schwert welches mühelos Stein und Drachenhaut durchdringen kann. Auch hier kann die Musik die Atmosphäre hervorragend transferieren und schafft eine erhabene Stimmung. Zauberhaft wird es dann im Lied “Karfunkelstein“. Es drängen sich dabei unweigerlich Bilder eines jenen magischen Steins auf. Helm gelingt es perfekt mit verschiedensten Instrumenten eine phantastische Illusion zu erschaffen. Ortnit schafft es mithilfe des Steines sich in die Stadt einzuschleichen. Er stellt den König vor die Wahl ihm seine Tochter zu geben oder er werde sterben und seine Tochter entführen. 

“Nach Montabaur“ beschreibt König Ortnits Aufbruch mit seiner Armee nach Montabaur, welche schnell eigenommen ist. Macorel verbarrikadiert sich angesichts der Bedrohung mit seiner Tochter im Schloss. Sidrat die Tochter Macorel weigert sich jedoch Ortnit zu heiraten, doch durch eine List wird sie entführt. In “Sidrat“ versucht Helm die Anmut und Schönheit in Musik zu verpacken was ihm wunderbar gelingt. Auch hier drängen sich dem Hörer unweigerlich Bilder der bezaubernden Königstochter auf. 

“Mitgift“ vertont den Zorn Macorels über die Entführung seiner Tochter durch Ortnit und den hinterhältigen Plan um sich an Ortnit für seine Taten zu rächen. Zwei Eier werden dem Brautpaar geschickt in welchen sich angeblich Echsen mit wunderschönen Juwelen befinden. Doch tatsächlich sind es Drachen. Und es kommt, wie bereits geahnt in “Ortnits Ende“ zum jähen Ableben Ortnits, als er von einem der Drachen verschluckt wird. 

Trackliste:

1. Alberichs Geheimnis
2. Schattenlinde
3. Brünne und Rose
4. Karfunkelstein
5. Nach Montabaur
6. Sidrat
7. Mitgift´
8. Ortnits Ende

10
PUNKTE
Bewertung

Ortnits Erstlingswerk ist eine wunderbare Vertonung einer alten deutschen Sage und es kann zu Recht behauptet werden, das hier ein kleines Meisterwerk geschaffen wurde. Wer sich mit der Sage von König Ortnit beschäftigt und die Musik dazu hört wird auf eine wunderbare Reise mitgenommen. Eine ganz klare Kaufempfehlung für jene, die keine Stangenware suchen! 

Band

  • Ortnit

Album Titel

  • Ortnit

Erscheinungsdatum

  • 15.09.2022
Wolle

Alles fließt, nichts ist fest.

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