Wenn sich finnisch geprägte Riffs mit unerbittlichen Gruftgesängen aus deutschem Hause mischen und man die Erhabenheit in jeder Ader spürt, dann haben sich wohl Order of Nosferat mal wieder für einen neuen Langspieler aus ihren Särgen gepellt. Das gute Stück hört auf den Namen “Towards the Nightrealm of Orlok“ und ist damit schon Album Nummer Zwei in diesem Jahr. Es wird am 25. Dezember über Purity Through Fire aus der dunklen Gruft empor steigen um den immerwährenden Durst zu stillen. Wir durften schon vorab in die Scheibe reinhören und berichten euch nun ob auch der neuste Streich des deutsch/finnischen Duos abliefert.
Nach dem letzten Release “The Absence of Grace“, das erst Anfang des Jahres in die Regale wanderte, ist es kaum zu Glauben, wie Order of Nosferat schon wieder einen Langspieler mit fast 45 Minuten Spielzeit aus ihrer Grabkammer zaubern. Mit einem atmosphärischen Friedhofs-Intermezzo, beladen mit choralen Elementen und der passenden Geräuschkulisse, starten wir in die Scheibe und werden auf den nachfolgenden Track “Crossing the Shadowland“ vorbereitet, der in gewohnter Order of Nosferat-Manier energiegeballt auf den Zuhörer niederprasselt. Melodiereiche Riffs mit gehöriger Unterstützung von Synth-Einlagen formen ein brillantes Klanggewand, dass im folgenden Titeltrack schon fast hypnotische Wirkung hat.
Bestechend gute Arbeit an den Instrumenten und die eiskalt keifenden Vocals verleihen den Songs den finalen Schliff und die Melodien bleiben sehr prägend im Gedächtnis hängen. Also ob sich die Musik buchstäblich festkrallt und der Zuhörerschaft das Blut aussaugt.
Bei “At the Sea She Longs for His Return“ werden die Synthanteile deutlich präsenter und übernehmen in weiten Teilen die Führungsrolle, was dem Stück aber besonderen Charme verleiht und eine schöne Abwechslung mit einer eher gefühlvollen Note ergibt.
Das Zwischenspiel “Blood is Life“, indem über das Fortdauern und das Jahrhunderte überdauernde Leben philosophiert wird, kündigt dann das nächsten Highlight an. Denn mit “Into Pale Shadows And Ghostly Dreams“ und dem nachfolgenden “Where the Werwolf Haunts the Woods“ feuert Order of Nosferat die für uns stärksten Songs der Platte ab, die mit ihren variantenreich gestalteten Melodien verzücken. Da macht man schon freiwillig mal den Hals frei um von dem genüsslichen Ohrenschmaus gebissen zu werden.
“Beyond the Eternity Gates I Wait“ lässt das nunmehr sechste Studioalbum der Band gebührend ausklingen, bevor mit dem Gummy Boy Cover “Don't Leave“ noch ein kleines Bonusschmankerl als Schlussakkord wartet. Der Sovietwave in stählernem Gewand ist da genau das richtige Rezept um aus dieser schwarzen Perle entlassen zu werden.
1. ...Far Away to the Land of Ghosts
2. Crossing the Shadowland
3. Towards the Nightrealm of Orlok
4. At the Sea She Longs for His Return
5. Blood is Life
6. Into Pale Shadows And Ghostly Dreams
7. Where the Werwolf Haunts the Woods
8. Beyond the Eternity Gates I Wait
9. Don't Leave (Gummy Boy Cover)