Lautstark, aber bisher nicht von besonderer Bekanntheit geprägt, hämmern Omega mit ihrer neuen Platte "Nebra“ auf uns ein. Dabei verarbeiten die Italiener in dem fast einstündigen Bollwerk einiges an Einflüssen, wenngleich Teile davon im sonoren Rauschen etwas untergehen.
Omega debütierten 2017 mit dem ebenfalls kolossalen "Eve“, welches gleichermaßen über vier überdurchschnittlich lange Songs verfügte. Allerdings merkte man dem Erstling von Omega noch eine deutlichere Ambient-Note an, die im zweiten Werk abgenommen hat. "Nebra“ beginnt dröhnend und mit polternden Rhythmen, die sich durch das gesamte Album ziehen und immer etwas chaotisch wirken. Garniert wird die wilde Basis durch röhrende Gitarrenwände und das keifende Organ des Sängers Alexios Ciancio. Dadurch entsteht ein durchgehender Druck, wobei die Varianz im gesamten Album etwas fehlt.
Damit steht das Projekt Omega im Kontrast zum zweiten Projekt der Bandmitglieder, Deadly Carnage, welches deutlicher im Zeichen des Black Metal steht und durch knackigere, kürzere Titel aufwartet. Omega bleiben sich ihrer Linie aber über die knappe Stunde von "Nebra“ treu und streuen hier und da ruhige Momente ein, die der Darbietung die zeitweise aufkeimende Monotonie nehmen. Das ist zwar ganz angenehm, täuscht aber nicht über die Tatsache hinweg, dass sich die Italiener im Brummen ihrer Verstärker verlieren.
Insgesamt haben wir es aber nicht nur mit einer lauten, druckvollen Scheibe zu tun, sondern auch mit gelegentlichen Höhepunkten, die "Nebra“ eine besondere Note verleihen. Eigentlich muss man eher von 'Höhephasen' sprechen, da sich diese Momente auf mehrere Minuten erstrecken und daher beim ersten Hören nicht unbedingt markant hervorstechen. Der letzte Titel "Quadraginta“ beispielsweise dreht etwa ab der Hälfte den Turbo auf und verschießt Omegas gesamtes Feuer, bevor die letzten Minuten in einem überraschend leisen Outro dahinsiechen.
1. Pleias
2. Axis
3. Ratis
4. Quadraginta