Sommer, Sonne, Heiterkeit – mit 30 Grad im Schatten schlägt der Planet unnachgiebig auf die ausgedörrte Landschaft und bringt alles zum Erliegen. Zeit die Klimaanlage aufzudrehen und sich die Kälte auf die Ohren und direkt ins Herz zu holen.
Und wer könnte das besser schaffen, als die Exil-Kubaner Narbeleth, die sich mit ihrem inzwischen 5. Album "Svmma Cvm Nox Arcana" einen weiteren Abschussring aufs Artillerierohr gemalt haben. Mit Hitze kennen sich Dakkar (Vocals, Instrumente) und Vindok (Drums) aus, ging es doch für beide von Mittel- und Südamerika nach Spanien, wo die Gluthölle noch heißer als hierzulande kocht. Wer es schafft diesen Bias abzulegen, kann sich von dem Album, das erneut unter der Flagge Folter Records erschienen ist, direkt ins kühle Skandinavien katapultieren lassen. Autogenes Training der anderen Art! Und so knüppelt die Scheibe ohne Gnade durch die Boxen direkt ins kalte Herz - war das letzte Album "Indomitvs“ von der „Fachpresse“ im Schnitt recht verhalten aufgenommen worden, spielt sich die Band jetzt mit aller Gewalt zurück in die Oberliga. Eingängiges Riffing, treibende Drums, mehr als wohlgefälliges Screaming und gekonntes Spiel mit dem Tempo – mehr Munition braucht es nicht für einen zünftigen BM-Feuerüberfall und 60 Sekunden vor dem Angriffsbefehl zählt nur noch die virtuose Zusammenstellung der Granaten, um die gegnerischen Ohren sturmreif zu schießen.
Wirkliche Schwächen zeigen sich in den 8 präsentierten Songs keine, wobei zwei Tracks besonders hervorstechen. "Moon Of A Thousand Shapes“ ist für uns ein Paradebeispiel von "Svmma Cvm Nox Arcana", zeigt es doch die Wandelbarkeit der Band in all ihrer Pracht. Beginnend mit einem einfach gehaltenen Riffing, das entfernt an Nargaroths "Seven Tears Are Flowing To The River“ erinnert, nimmt der Song schnell an Fahrt auf, bekommt Blastbeats und wütende Screams spendiert, bevor sich das Thema leicht abändert und man ein fast schon verträumtes Gitarren-Instrumental präsentiert bekommt, das einem die Gänsehaut in den Rücken tritt. Weiter geht es wiederum mit dem bekannten Thema, bevor ein mehrstimmiger Singsang einsetzt und das fulminante Ende einleitet.
Das Cover "The Boiling Blood“, kann als Verneigung vor dem Projekt NettleCarriers bzw. wohl eher vor Mannevond (ex-Urgehal, ex-Djevel ex-Endstille etc.) gesehen werden. Die gelungene Interpretation des ersten Songs auf dem gleichnamigen Album rundet die Scheibe perfekt ab. Man darf gespannt sein, Narbeleth mit dem neuen Werk auch mal live zu sehen, vor allem mit Live-Bassistin Amalia, die unlängst zum Duo stieß – Chance hierzu bietet sich, so Virus will, Anfang September auf dem 30. Jährigen Jubiläumsevent von Folter Records nahe Berlin.
01. Nox Arcana
02. Cold Whisper Carried by the Wind
03. A Throne Over the Seven Stars
04. Gates of the Beyond
05. Moon of a Thousand Shapes
06. Towards the Most Primitive Matter of Our Nature
07. Hear the Pale Moon Speak the Arcane Secrets
08. The Boiling Blood (NettleCarrier Cover)