Drei Songs in 30 Minuten? Das kennen wir doch schon vom ersten Album der norwegischen Kapelle Misotheist! Tatsächlich bleibt die Band sich treu und verfährt nach diesem Muster auch auf der neuen Platte "For The Glory Of Your Redeemer". Auch in Sachen der Qualität orientieren sich die Trondheimer an der ersten Platte.
Zunächst einmal geht man bei einem derartigen Konzept von einer gewissen Vielschichtigkeit im Songwriting aus und erwartet einen pompösen Aufbau, einen fulminanten Mittelteil und einen runden Abschluss. Das Theater in drei Akten stellt sich bei Misotheist aber ganz anders dar: "Rope and Hammer" legt ohne große Eingewöhnungsphase mit Vollgas los und ebnet somit gleich den Weg für die kommende halbe Stunde. Wer die Klimax erst beim zweiten Titel "Benefactor of Wounds" erwartet, wird gleichermaßen enttäuscht wie überrascht, denn jeder Song hat seinen eigenen Höhepunkt.
Zwar ist das Riff beim zweiten Song das eingängigste der Scheibe, da er aber der kürzeste Track auf "For The Glory Of Your Redeemer" ist, finden sich die Songwriting-Perlen an anderer Stelle. Beispielsweise im rund viertelstündigen letzten Song "Acts of the Flesh", welches an Tiefgang, Abwechslung und Unterhaltungswert seine beiden soliden Vorgänger noch deutlich in den Schatten stellt. Misotheist beweisen auch auf ihrem zweiten Album, dass sie ihr Handwerk absolut beherrschen.
01. Rope and Hammer
02. Benefactor of Wounds
03. Acts of the Flesh