Nachdem die Hessen Melancholic Seasons in den letzten beiden Jahren bereits jeweils ein Album veröffentlichten, folgt im Anno 2024 gleich noch eine EP mit Intro und 6 Songs und hier präsentiert das Trio eine wesentlich thrashigere Kante, als man es von den Herrschaften bisher gewohnt ist.
Die Band feiert nächstes Jahr ihr 30-jähriges Bestehen, aber erst in den letzten Jahren hat die Kapelle so richtig Fahrt aufgenommen: Bis 2010, also in der ersten Hälfte der Bandgeschichte, wurden gerade mal 2 Alben und diverse Demos und Live-Alben veröffentlicht. Danach kam 7 Jahre lang gar nichts und seit 2017 wird regelmäßig ein Release gefeiert. Geschuldet ist die lange Anlaufphase sicherlich den etlichen Besetzungswechseln in der Vita der Band. Alleine 12 Live- bzw feste Bassisten hat die Band mittlerweile verschlissen und aktuell übernimmt der eigentliche Gitarist und das letzte Gründungsmitglied Andi Henke den Tieftöner, als auch das Drumprogramming. An der zweiten Gitarre spielt seit 2007 René Glaser und seit 2020 stellt Kevin Kiesecker die Vocals.
Musikalisch gesehen spielt die Band sehr thrashig beeinflussten Melodic-Death, allerdings haben sich die Herrschaften auf Im Takt der Keule bewusst dafür entschieden die Thrashkeule noch intensiver zu schwingen und hier den melodischen Anteil etwas zurückzustellen, natürlich ohne ihn dabei außer Acht zu lassen. Die Riffs haben dabei ordentlich Dampf und lassen den genretypischen gewissen Groove nicht missen. Unterbrochen wird das Ganze immer wieder durch melodischere Parts. Dadurch bekommt man ein abwechslungsreiches “Mini-Album”, das bei anderen Künstlern durchaus schon als volles Album durchgehen könnte. Neben dem Intro befinden sich noch 6 Songs mit einer insgesamten Spielzeit von knapp 26 Minuten. Wenn man das natürlich mit der Spielzeit der letzten beiden Album mit jeweils 1 Stunde vergleicht, kann man schon von Mini-Album sprechen.
Im Übrigen ist der Titelsong kein unbekannter. Bereits im Jahr 2010 befand er sich auf der Through the Dark-Scheibe, aber da er sowohl textlich als auch musikalisch auf dem Release etwas alleine stand, wollten Melancholic Seasons den Song nochmal in einem passanderen Gewand präsentieren. Die anderen Songs der EP setzen sich ebenso kritisch mit dem Kapitalismus auseinander wie der Titelsong und somit wurde auch das Releasedate passend gewählt: 1. Mai, Tag der Arbeit. Zeit also, die Keule zu schwingen!
1. In die Knechtschaft... (Intro)
2. Slavery (Knechtschaft Pt. 1)
3. Im Takt der Keule (Knechtschaft Pt. 2)
4. Mach keine Assimoves
5. Pandemonium
6. Schwarmintelligenz
7. The Ultimate Sin