Majestic Mass - Destroys Minds and Rapes Souls
Review

Majestic Mass - Destroys Minds and Rapes Souls

Die Dänen von Majestic Mass, die schon mit ihrem Debüt “Savage Empire Of Death” im Jahr -2 vor der Seuche (bzw. 2018) einigen Eindruck geschunden haben, haben nun nach dem Release von einer EP und der Single „I Am Your Earth“, das neue Album „Destroys Minds & Rapes Souls“ über Helter Skelter Productions auf den Markt geschoben. Bis auf die Single und einen weiteren Teasersong hat man sich weiter in Schweigen gehüllt und noch nicht einmal das Artwork wurde preisgegeben, weil es als „zu anstößig“ für den Algo (nicht so sehr für die Fans) empfunden wurde und wohl schon im Vorfeld des Releases zu Problemen geführt hätte. Um nicht viele Worte zu verlieren: „Destroys Minds & Rapes Souls“ ist erneut ein absolut grandioser Wurf geworden, der alles hat, was mir die Arschhaare anzündet.

  • von Ghostwriter
  • 15.10.2022

Aber von Anfang. Wer die Kombo nicht kennt findet diese im Bereich Blackened Heavy Metal wieder, was dem Zeitgeist von mancherlei BM-Kombos entspricht, die die letzten Jahre mit Stilen wie Rock, Punk oder eben auch Heavy geliebäugelt haben und den Geist der 70ies mit Synths und Psychdelic-Elementen infusen. Persönlich begrüße ich diese überhaupt nicht weit hergeholten Experimente und feiere es, wenn eine Band es schafft, dass sich diese Melange organisch und nicht aufgesetzt anfühlt. Majestic Mass vereint diese Elemente erneut virtuos im neuen Release und erschafft in nur 6 Tracks eine Bandbreite an Eindrücken und eine Achterbahn der Gefühle, dass einem schwindelig wird. Hätte man dem ersten Release vielleicht noch einen sehr kleinen (aber angenehmen) Hauch Generik unterstellen können, wurde die abgesägte Schrotflinte jetzt mit noch etwas mehr Experimenten gefettet und man ging in allen 6 Songs in die Vollen.

 Das Intro "First Coming" ist ein langsames eher getragenes Orgelstück, das gegen Mitte noch gesprochene Chants erhält und in Track 2 "Covenant" überleitet, welcher allerdings mit einem unerwarteten Growl bzw. Knall keinen Zweifel mehr dran lässt, wo man eigentlich gelandet ist. Mit den bekannten und markanten rauchigen Growls, einem schnellen Beat und einfachen aber extrem griffigen Riff, das dann zu einem kleinen Solo ausgebaut wird – immer mit dem 70ies „cheese“Organ georgel im Hintergrund, beginnt Majestic Mass dort, wo sie 2018 aufgehört haben. "Reigning Lawlessness" ist ein schönes Beispiel was passieren könnte, wenn einer Stoner-Doom Band für eine Woche der Dealer fehlt und man die Riffs auf fünffacher Geschwindigkeit spielt. Eine extrem tief gestimmte, schneller gespielte Gitarre nimmt Melodie auf aber nur gerade so viel, um nicht in Geschrammel abzurutschen. Zur Mitte hin gibt es ein kurzes Trommelintermezzo und der Song geht wieder in sein Thema über. "I am Your Earth" ist wiederum ein langsamerer treibender Song der Truppe und lebt von treibenden Drums, beschwörendem Singsang und einem entschleunigten Riffing. Ähnlich startet "Lust & Fire", welcher fast schon an okkulten Stoner-Doom erinnern mag und man sich im Hintergrund nur eine meskal-inkludierte Nacht in der Wüste vorstellen muss, die den kalten Schweiß von langsamen Pauken und beschwörenden Chants begleitet, das Rückgrat hinuntertropfen lässt. Der längste Song der Scheibe hat ein paar schöne Twists die ihn zu keiner Sekunde langatmig erscheinen lässt, gegen Ende hin noch an Geschwindigkeit zunimmt und mit einer sehr leiernden Clear-Vocal Beschwörungsformel eines augenscheinlich verrückt Gewordenen endet. "Apostles Of The Black Dawn" ist als letzter Track nochmal eine Kulmination des Gehörten und vereint alle Elemente der Scheibe. Catchige Riffs, treibende Drums, Synthieeinsatz, Growls, fast schon mit einem "Happy-Unterton", absoluter Wiedererkennungswert. 

Trackliste:

1. The First Coming 
2. Covenant (Rapists of the Free Will) 
3. Reigning Lawlessness 
4. I Am Your Earth 
5. Lust & Fire
6. Apostles of the Black Dawn

9.5
PUNKTE
Bewertung

Majestic Mass liefern wieder ab und für Fans schwarzmetallischer Musik mit einer Okkult-Stoner-Doom Notion eine absolute Hörempfehlung. Einzige Kritik ist wieder die gefühlte Kürze des Albums. Zum Nächsten Release bitte nicht wieder 4 Jahre vergehen lassen!

Band

  • Majestic Mass

Album Titel

  • Destroys Minds and Rapes Souls

Erscheinungsdatum

  • 14.10.2022
Ghostwriter

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