Frischer Wind zieht aus Thüringen zu uns: Das Duo Kankar hat nach einer EP von 2018 vor kurzem ihr erstes Album mit dem Namen "Dunkle Millennia" veröffentlicht. Und wie auch vom übrigen Kader der Tonschmiede Eisenwald nicht anders gewohnt ist dieses Release alles andere als langweilig. Hören wir mal rein!
Kankar fackeln nicht lange – schon nach der ersten Minute von "Gier" fliegt einem das Schlagzeug in passend gesetzten Tempowechseln um die Ohren, begleitet von melodischen Gitarren und sich abwechselndem Clean- und Growlgesang. Da dieses Schema im ersten Song so gut funktioniert hat, wird es in "Krater in Sarx" direkt wiederholt - die Messlatte für alle noch folgenden Songs liegt also dementsprechend hoch.
Beim Blick auf die Trackliste sticht der dritte Song schon aufgrund seiner Länge heraus: "Zerfall des Lichts" ist in den knapp 8 Minuten auch am abwechslungsreichsten - das anfängliche, hohe Niveau wird also gehalten. Ab vom Schlag und deutlich grooviger wird es dann in "Vergeltung", es kommt sogar fast ein bisschen klassische Festival-Stimmung auf - oder wie man im Fachjargon sagen würde: "das ballert live". Nachdem Kankar so stabil vorgelegt haben, überrascht es ein wenig, dass die drei Songs danach eher an einem vorbeiziehen, hat man doch erwartet, dass es so weitergeht wie bisher.
Aber die Platte fängt sich zum Glück wieder - Kankar fetzen weiter mit "Festmahl der Krähen", wo wir nochmal vereinzelt cleanen Gesang hören und dieser auch hier wieder zu einer ausgefallenen Atmosphäre beisteuert. "Pilgerreise" klingt durch die Vielzahl von Harmoniewechseln tatsächlich ein wenig wie eine Reise, die für den Rest der Platte nochmal Spannung aufbaut. Den zugegeben etwas abrupten, aber dennoch energischen Abschluss macht der Namensgeber des Albums, "Dunkle Millennia".
01. Gier
02. Krater in Sarx
03. Zerfall des Lichts
04. Vergeltung
05. Thüringer Schwarzmetall
06. Der Schütze
07. N.E.I.D.
08. Festmahl für die Krähen
09. Pilgerreise
10. Die Sonne über Ikarus
11. Dunkle Millennia