Den Reigen eröffnen Sacrilegious Rite aus dem Saarland, welche nach zwei Splits (mit Ungod und Bestial Holocaust!) und einer EP ihre vierte Veröffentlichung seit der Gründung im Jahr 2009 auflegen. Geboten wird sehr druckvoller Black/ Death Metal mit okkulten Anleihen. Dabei verzichtet die Band weder auf melodische Einschübe noch auf wuchtige Parts, welche zum gepflegten Kopfnicken einladen. Auch wenn mystisch satanische Bilder tradiert werden, verzichtet die Band auf Anbiederungen an aktuelle Retro-Bewegungen. Einzig der Sound könnte noch ein wenig differenzierter und kompakter sein, aber dies ist sicherlich ein stückweit Geschmackssache und von der Band entsprechend gewollt - Ein gelungener Auftakt.

Dethroned (vorher Mysticism) sind eine alteingessessene Größe des Genres aus dem Saarland, welche mit ihrem Split-Beitrag das erste Lebenszeichen seit über acht Jahren sendet. Die große Schaffensphase der Band liegt noch weiter zurück zwischen 1995 und 1997, als fünf Demo-Tapes veröffentlicht wurden. Dass die Herren Musiker in der Zwischenzeit nicht tatenlos waren, merkt man den vier Beiträgen allerdings mehr als deutlich an. Statt rumpligem Demomaterial präsentieren Dethroned gereifte, musikalisch und produktionstechnisch ausgefeilte Stücke, welche an (alte) Dornenreich, Grabnebelfürsten und (alte) Allvaters Zorn erinnern. Besonders der kehlig heisere Gesang lässt mich Parallelen zu den frühen Dornenreich-Veröffentlichungen auf CCP Records ziehen. Die Band zieht daher nicht nur ihre Inspiration aus dem frühen deutschen Black Metal der neunziger Jahre, nein die Band war aktiver Teil dieser Szene. Diese Authentizität tönt aus jeder Note dieses Beitrags! Aufgrund der Historie und auch aufgrund der musikalischen Qualität der (persönliche) Höhepunkt der Split.
 

Mit lediglich zwei Stücken schließen die bei Dunkelheit Produktionen unter Vertrag stehenden Goatblood die Split ab. Nach den stark Black Metal orientierten Dethroned waten Goatblood knietief im Mid-Tempo-Death/Black Metal-Sumpf. Der Sound ist noch dumpfer als bei Sacrilegious Rite, die beiden Herren setzen gezielt auf einen möglichst düsteren und schleppenden Sound. Leider geht die Band für mich etwas unter zwischen vergleichbaren Bands des Genres, da Alleinstellungsmerkmale fehlen. Ich bewerte „Dead Sea“ und „From Above“ daher eher als schwache Beiträge der Split.

Sacrilegious Rite - Contemptus Mundi        
Sacrilegious Rite - I Believe                        
Sacrilegious Rite - Sodomatic Rites                                    
Dethroned - Karnifex                                  
Dethroned - Gen Acheron                          
Dethroned - Schattensklave                        
Dethroned - Traumsplitter                           
Goatblood - Dead Sea                                 
Goatblood - From Above