Warum eigentlich Alben produzieren, wenn man eine Demo nach der anderen raushauen kann? So oder so ähnlich könnte man das bisherige Erfolgsmodell von Hexoffender, einer kanadischen Occult-Blackened-Punkthrash-Sleazeband beschreiben.
Was gerade aus den Boxen ballert, ist „Into The Grave“, ein Lustkauf aus dem Ván Records-Store, bzw. eine 7''- LP mit exakt zwei Songs namens „Into The Grave“ (duh) und „This Hell“.
Die fast schon lächerlich lange Genreeinordnung (laut Bandcamp) könnte man mit "Carnivore Vibes", beschreiben, die aus dem Lautsprecher springen wie ein Zwerg auf Koks im olympischen Arschtreten. Diese bringen ein paar Nerven in meinem Kopf zum Schwingen, die nur gereizt werden, wenn keifende, hasserfüllte Lyrics auf Hochgeschwindigkeits-Artillerie und ein exzellentes Gitarrenspiel treffen. Die Abmischung ist gerade räudig genug, um dem Genre gerecht zu werden, vernachlässigt aber keine Nuance des typischen überladenen Zusammenspiels aller Instrumente, die auf den Hörer einprasseln wie ein Feuerüberfall, der nur rauchende Krater und zerfetzte Leiber zurücklässt.
Hexoffender schafften es selbst in den kurzen Tracks immer wieder kurze Fokus-Punkte auf Gitarre, Drums oder Screams zu setzen, was die so sehr notwendigen Momente zum Luftholen lässt, nur um direkt wieder in die Pogo-Hölle des Todes und der Vernichtung zu stoßen. Die beiden Songs schaffen zusammen noch nicht einmal die 7-Minuten-Marke, zeigen aber gut die Maturity bzw. Spielfähigkeit der Band auf.
Nach dem letzten verhallenden Akkord versuche ich mir vorzustellen, wie ein komplettes Album der Band aussehen bzw. wie mein alter Körper ein Konzert in der Geschwindigkeit durchstehen könnte... Ich würde es sehr gerne drauf ankommen lassen und hoffe auf ein baldiges Debütrelease in Full-Length-Stärke!
01 Into The Grave
02 This Hell