Nachdem wir im letzten Jahr fast genau um die gleiche Zeit schon die Debüt-EP der erzgebirgischen Melodic-Black Metaller Granitader reviewt haben, dürfen wir nun schon vorab in das erste Album der Herren hineinhören. Mit etwas Verzögerung erscheint am 21.03.24 "Der Wald zwischen den Welten".
Eigentlich sollte das Album schon im Februar erscheinen, aber es kam zu einer kleinen Verzögerung und somit erscheint das Debüt der Band erst einen Monat später. Um die Wartezeit etwas zu verkürzen und den späteren Release zu entschuldigen, entschieden sich Granitader nach "Heimat", "Miriquidi" und "Varus" eine vierte Single namens "Geister Des Nordens" schon vorab zu veröffentlichen. Wer jetzt allerdings denkt, dass die Herren somit schon ihr ganzes Pulver verschossen haben, der irrt gewaltig! Mit Intro und Outro befinden sich insgesamt 10 Songs auf "Der Wald zwischen den Welten" und es ist schlichtweg ein Song besser als der Andere. Insgesamt rotiert das Debütalbum knapp 46 Minuten und bietet verdammt viel Abwechslung.
Was würden wir uns wünschen, dass es unsere kleine EP-Kritik 2023 war, doch etwas mehr Varianz in der Spielgeschwindigkeit einzubauen - denn dies haben die Jungs mit Bravour umgesetzt. Schön treibendes Drumming wird immer wieder durch Blastbeats durchzogen und somit das Tempo ordentlich angezogen - oder eben massiv rausgenommen, wodurch die Keyboardsamples noch mehr zur Geltung kommen. Ansonsten bekommt man genau das was Granitader schon bei der EP ausgezeichnet hat: wunderschönen Melodic Black-Metal, der durch besagtes Keyboard aber schon ins Atmosphärische abschweift. Die Band wirkt insgesamt etwas reifer als noch auf der EP und sie hat ihren Sound weiter verbessert und noch ausgefeilter gestaltet und dadurch ein absolut bärenstarkes Album an den Start gebracht. Sie können nicht nur bei den schnelleren Passagen punkten, sondern vor allem in den ganz ruhigen, die hauptsächlich durch Drums und Keyboard getragen werden. Der Song "Netsche" ist das da das perfekte Beispiel dafür. Hier baut man auch noch Flöten ein und sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre. Wahnsinn! Für mich persönlich der beste Track auf dem Album. Wobei man ganz klar festhalten muss, dass sich nur starke Lieder auf dem Album befinden. Sei es nun "Varus", bei dem sich die Gastvocal-Parts von Mavorims Baptist perfekt mit den Vocals bei Granitader ergänzen oder die Wanderhymne "Heimat", die mir einfach nur Bock macht tatsächlich wieder mehr den Arsch hochzukriegen und loszustreifen. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber auch dieses Mal wieder auszusetzen: Die Vocals sind mir teilweise ein bisschen zu leise abgemischt, aber das merkt man nur, wenn man wirklich genau hinhört und gibt hier lediglich minimale Abzüge in der B-Note!
01. Intro
02. Ødensjakt
03. Heimat
04. Miriquidi
05. Nathan
06. Geister des Nordens
07. Varus feat. Mavorim
08. Netsche
09. Der Wald zwischen den Welten
10. Outro