Widmen wir uns erstmal der Seite A der Platte und somit damit der sagenumwobenen Welt von Tolkien, die textlich in den Hymnen von Grabunhold behandelt wird. Zunächst führt uns der Weg nach Lothlórien zur Heimat von Galadriel und Celeborn. “Caras Galadhon“ startet atmosphärisch und bringt uns mit plätschernden Bächen und sanften Synth-Tönen direkt in die Natur, bevor die klang-gewaltigen Gitarrenriffs eine wahre Hymne erschallen lassen. Medieval Black Metal in seiner vollen Pracht entfaltet sich und begeistert mit vielfältig eingesetzten Stilmitteln und viel Liebe zum Detail, was sich auch beim nachfolgenden “Der Zorn der zwei Türme“ widerspiegelt. Hier werden noch ein paar Baumstämme in die Feuer Isengards befördert um die Maschinerie so richtig unter Dampf zu setzen. Mächtig und über allem thronend, wird der Song zum absoluten Vernichtungsfeldzug, der keinen Stein auf dem anderen lässt. Geniale Gitarrenarbeit gepaart mit bestechend gutem Drumming und der keifenden Stimmgewalt von Irrwycht überwältigen den Zuhörer vollkommen und prallen mit voller Wucht aus den Lautsprechern. Da braucht es danach zum Abschluss noch ein wenig sanftere Töne. Hier fühlt man sich geradezu in die Gefilde Gondors zurück versetzt, als Pippin's Klagelied durch die Hallen schallte. Mit “Lebewohl“ zeigen Grabunhold nicht nur, dass sie auch gefühlvollere Elemente und ruhige Passagen beherrschen, sondern auch wie man mit einfachen Mitteln wie Akustik Gitarre und Klargesang Emotionen erwecken kann - auch wenn Letzterer ab und an leicht disharmonisch zu sein scheint. 

Auch auf Seite B zelebrieren Circle Of Shadows in den Geschichten ihres Liedguts den Schöpfer J.R.R. Tolkien und geben der Zusammenarbeit tieferen Sinn. CoS beschäftigen sich im ersten Song mit “Draugluin“ und somit dem Oberhaupt der Werwölfe von Beleriand. Hier wird direkt mit voller Energie vorgeprescht und mit gewaltigen Riffwänden eine kraftvolle Atmosphäre erschaffen. Das Tempo wird bis zur Songmitte durchweg hoch gehalten nur um dann in einem kurzen schleppenden Part eine kurze Verschnaufpause zu gönnen, bevor es dann mit neuer Macht weitergeht. Ich muss sagen, dass das alles schon richtig Spaß macht und auch im folgenden “Tol-in-Graurhoth – Mein Fluch ist schwarzer Segen“ bricht die Stimmung nicht ab. Hier tauchen wir tief ins Simarillion ein und begeben uns auf die Reise zur Insel der Werwölfe. Eingängig brandmarkt sich das bockstarke Riff in die Gehörgänge und Circle of Shadows entfalten eindrucksvoll ihr komplettes Potential. Mit “Nine Ghosts“ findet Seite B mit der Geschichte der Ringgeister ihren würdigen Abschluss und lässt uns, geplättet, in der nun folgenden Stille zurück. 

A1. Grabunhold - Caras Galadhon
A2. Grabunhold - Der Zorn der zwei Türme
A3. Grabunhold - Lebewohl 
B4. Circle of Shadows - Draugluin 
B5. Circle of Shadows - Tol-in-Graurhoth – Mein Fluch ist schwarzer Segen 
B6. Circle of Shadows - Nine Ghosts