Gatecreeper aus Tuscon/Phoenix in Arizona haben nichts weniger als den Death Metal Thron im Sinn, aber ob sie den mit ihrem mittlerweile dritten Album Dark Superstition besteigen können erfahrt ihr nun.
Gatecreeper bestehen zwar erst seit 2013, aber können schon einige Releases in der Bandhistorie aufweisen: 3 Alben, 2 EPs, Livealbum und etliche Splits hat das Quintett bereits rausgehauen. Bei den Splits hat man unter anderen mit absoluten Größen des Death Metal zusammen gearbeitet (Dying Fetus, Incantation und Exhumed) und auch mit Iron Reagan, die ja ein Sideprojekt von Municipal Waste sind. Das alleine zeigt ja schon, dass die Band um Frontmann Chase H. Mason schon bei den großen mitspielen kann und darf.
Musikalisch spielt die Kapelle Old School Death Metal, aber in einem neuen Gewand und entwickelt somit etwas Eigenes, quasi Modern Old School Death. So kombiniert die Band gekonnt eher groovigen Ami Death Metal alá Obituary mit wahnsinnig geilen Melodien, die auch aus der Göteborger Schule stammen könnten. Teilweise schon fast in den Doom abdriftender Midtempo Death Metal meets Melo Death sozusagen. Auf die einzelnen Songs näher einzugehen würde hier den Rahmen sprengen, aber um aufzuzeigen, was einen erwartet, würde ich an dieser Stelle gerne mal auf die ersten 3 Songs eingehen. Der Opener Dead Star ist etwas fixer und sehr melodisch und erinnert somit an Bands wie die Schweden von Grave. Der zweite Song Oblivion startet ebenfalls etwas schneller und noch melodischer und könnte auch ungelogen von niemand geringerem als At the Gates stammen und bevor man irgendwann im Laufe des Liedes in groovigere Fahrtwasser übergeht. In Kombination mit dem HM2-Sound schießt einem da sofort Dismember in den Kopf.
Anschließend folgt das rockig gehaltene und schon fast ein bisschen poppige The Black Curtain, hier muss man zwangsläufig an die Herren von Kvelertak denken. Die 3 Lieder alleine zeigen schon deutlich auf, dass man hier viel Abwechslung geboten bekommt. Wobei man sagen muss, dass das Album im Verlauf etwas abfällt und die späteren Tracks teilweise ein bisschen schwächer ausfallen. Der krönende Abschluss Tears Fall From The Sky, mit knapp 6 Minuten Spieltzeit das längste Stück, wertet das Ganze aber nochmal ordentlich auf. Hier walzt man sich in feinster Doom-Death Manier ins Finale. Man kann hier aber von Jammern auf hohem Niveau sprechen, da die Scheibe trotz dessen absolut stark ist und definitiv ganz weit oben steht bei dem, was ich in diesem Genre dieses Jahr bisher gehört habe. Insgesamt bietet Dark Superstition 10 Songs mit 37 Minuten Spielzeit, auf Samples, Intros oder irgend so ein Schnörkel verzichtet man komplett.
01. Dead Star
02. Oblivion
03. The Black Curtain
04. Masterpiece of Chaos
05. Superstitious Visions
06. A Chilling Aura
07. Caught in the Treads
08. Flesh Habit
09. Mistaken for Dead
10. Tears Fall from the Sky