Durch frühe Gothic Experimente oder die Ausflüge in Black’n’Roll Gefilde (unvergessen das GG Allin Tribute) sowie Doom und Sleaze-Allüren zeigt sich die Band extrem versatil und so ist auch das neue Album „Nightfloating“ eine interessante Melange. Als schönes Beispiel darf „A Chill That You Can’t Taint“ herhalten, das in seinen sieben Minuten einige wirklich feine Twists und Wendungen vollführt, die zu keinem Zeitpunkt angestrengt oder unnatürlich wirken. Sphärische Gitarrensoli, Göteborgsche-Melodic gefolgt von klassischem BM-Riffing und einem gänsehauterzeugenden Klavier-Outro, dazu Dominant aber nicht überlagernd der feine Gesang von „Herr Morbid“, hier hat die Band einfach entschieden: „Von allem etwas und mach den Teller randvoll!“

“Unsafe Spaces” wiederum bringt etwas mehr Schwung in das Release und addiert zur melancholischen Basis ein paar schnellere, rockigere Parts, wobei auch hier gegen Mitte/Ende wieder etwas Dampf von der Maschine genommen wird. Hier gefällt dann vor allem der Fokus auf die Leadgitarre, der ordentlich Raum gegeben wird. „Drifting“ geht voll in die Dungeon-Synth Schiene und ist der experimentelle Track oder sagen wir besser das Interlude der Scheibe. Ob es das gebraucht hätte, überlasse ich dem Hörer, mir persönlich taugt so etwas, wobei ich es eher als kurze Atempause vor dem überlangen letzten Song „A Despicable Gift“ ansehe der nochmal alles gehörte kumuliert. Das Album hat die volle Bandbreite an Outputs in Form von CD, Tapes und verschiedenen Vinyl-Varianten bekommen und wie erwartet sind die limitierten Versionen schon fast vergriffen.

1. Nightfloating
2. A Chill That You Can't Taint
3. This Sickness Withered My Heart
4. Unsafe Spaces
5. Drifting
6. A Despicable Gift