Darf's ein bisschen räudiger sein? Wer auf minimalistischen Black Metal steht, sollte sich das Debüt „Deuil Septembre“ von Fleckentarn zu Gemüte führen. Das französische Ein-Mann-Projekt von „Septembre“, der zumindest laut Metallum noch nicht weiter in Erscheinung getreten ist, hat mit den 6 Tracks (von denen keiner die 3-Minuten-Marke knackt), ein spannendes und wie gesagt herrlich böses Werk auf die Ohren geklopft.
Übersetzt man Deuil ins Deutsche (Trauer, oder auch Trauerfall), wird einem klar, dass der Albumtitel durchaus als emotionales Ausrufezeichen des Werkes gelten darf. Spätestens nach dem dritten und vierten Durchlauf, was aufgrund der Kürze wie gesagt sehr flott vonstattengehen dürfte, fallen einem die Nuancen der einzelnen Tracks auf: Maßgebliches Element sind bei praktisch allen Tracks die sehr druckvollen/stampfenden Drum-Parts und die gequälten aber kraftvollen Screams von Septembre.
Es fallen dann aber beispielsweise auch Synthie-Elemente auf, die einen Theremin-ähnlichen Vibe tragen und mit kurzen Clean-Vocals einen interessanten Twist offerieren. Songs wie der Rausschmeißer „La Maison Malade“ treiben dieses Konzept auf die Spitze und verknüpfen die auch in den anderen Tracks vorhandenen, einfachen, aber effizient ins Blut gehenden Riffs.
Weiter ins Detail zu gehen, führte hier zu weit: Septembre geht mit seinem Debüt auch mit nicht wenig Selbstbewusstsein ins Rennen und man kann das Werk auf Bandcamp als 12er Vinyl für kleinen Preis vorbestellen. Was man tun sollte - aus Gründen! Sehr warme Empfehlung eines total unbeachteten Projekts.
1. La Nuit est longue et mon cœur a mal
2. Vipères
3. l'Absence de crève le bide
4. Adieu
5. Sisyphe
6. La Maison malade