Tolkiens Herr der Ringe wurde bereits von vielen Bands und Projekten zur Gänze ausgeschlachtet. Insbesondere im Metal und Ambient Sektor. Gelungen ist es nur wenigen, die großen Szenevertreter, welchen dies gelang, müssen hier aber kaum erwähnt werden. Tolkiens weltberühmte und in unzähligen Sprachen übersetzte Gesamtkunstwerk bietet für viele Künstler einen breiten Spielraum und schier unübersichtlich sind die Möglichkeiten, sich frei zu entfalten.
Wer sich in Tolkiens Welt aber nicht auskennt und am liebsten nicht weiterlesen möchte, sollte dem Künstler, der sich hinter dem Pseudonym Tentakel P. verbirgt und unter anderem bei Todtgelichter trommelte, dennoch eine Chance geben. Denn schlussendlich zählt die Musik und irgendeine Assoziation oder Bilder tauchen sicherlich bei jedem auf, der sich schon mal marginal mit Tolkiens Welt beschäftigt hat. Von dem kleinen, aber feinen Label Trollmusic, wurde Undergrounded ein Promo Tape der Band Eye of Mordor zugespielt, welches in einer schicken Aufmachung daherkommt. Track 1 wird im Spätsommer auf dem Album THE OLD MASTER erscheinen und soll neben der Tape Version, als CD und limitiertes Box Set erscheinen. Track Nummer 2 erscheint auf dem vierten und noch unbetitelten full-length Album.
SIDE A
Time As Vala ist eine unheilvolle Nummer die schwermütig und beklemmend aus den Boxen dröhnt. Gemächlich, aber doch stetig baut sich dieser Track auf. Schließt man die Augen und hört bewusst zu, drängen sich unweigerliche das Bild eines einsameren Wanderers auf, der durch triste und karge Landschaft streift. Ständig die Angst im Nacken. Ausgezehrt und gezeichnet. Gegen Ende des Songs mischen sich unter die wabernden Schwere dezente Synthesizer-Klänge, die dem Protagonisten im eigenen Kopfkino, einen Schauer der Angst über den Rücken laufen lässt. Dazu mischt sich ein tiefer Männerchor, der dem Ganzen eine besondere Note verleiht. Eye of Mordor schaffen es wunderbar eine Geschichte zu erzählen und man möchte gerne wissen, wie diese weitergeht.
Side B
The Deep. Passender könnte der Titel nicht lauten. Auch hier schafft es der Künstler sofort Bilder in die Köpfe der Hörer zu zaubern. The Deep ist ein dichter Song der auch wie Time As Vala nicht für jedermann und nebenbei zugänglich sein dürfte. Nein, diese Art der Musik braucht ihre Zeit und Geduld, bis sie sich voll entfalten kann. Der ca. 10minütige Track führt hinab in die Tiefe und mit jeder fortlaufenden Minute hat man das Gefühl immer tiefer zu sinken in eine Welt die faszinierend und angstbesetzt zugleich ist. Der Druck auf den Körper wird immer schwerer und droht den Hörer zu zermalmen. Geisterhafte Wesen sind nur als Schemen im schwarzen Nichts zu erkennen. Leider ist auch dieser Track viel zu schnell vorbei und man kann nur hoffen das er in der finalen Version ein paar Minuten länger ist.