Auch die Oldschool-Death Metal-Szene in Deutschland bekommt in den letzten Jahren wieder viel Nachschub. Dazu zählen ohne Zweifel auch Disgusting Perversion, die schon seit 2013 ihr Unwesen treiben. Mit “Remember Me“ erscheint das 2. Album des Allgäuer Quintetts - wir nehmen es für euch unter die Lupe.
Nach der 2015er EP "Morbid Obsessions" und dem 2020 veröffentlichten Debüt-Album "Eternity of Death", die definitiv auch Lust auf mehr machten, fällt als Erstes das fantastische Cover-Artwork ins Auge, das aus der Feder von Juanjo Castellano stammt. Dieser hat seine Kunst auch schon für Revel in Flesh und Black Daliah Murder perfekt mit der Musik verschmelzen lassen. Brachial und mächtig schlagen dann beim Start die Death Metal-Salven über uns herein und der Opener, der gleichzeitig auch den Titeltrack stellt, brettert ungebremst in die Gehörgänge. Aggressive, kraftvolle Vocals, gepaart mit auf den Punkt akkuraten Riffs und druckvollem Schlagzeug, erwarten den Hörer, natürlich -wie man das von klassischem Death Metal kennt- allerdings auch geradezu magische Soloeinlagen, die dem Ganzen Tiefe geben und Liebe zum Detail preisgeben. Gleiches gilt auch für das nachfolgende “Erebos“, das sich wie der Vorgänger stiltechnisch einer abwechslungsreichen Mixtur aus 90er geprägtem US-Death Metal und klar erkennbaren europäischen Einflüssen von Bands wie Asphyx oder auch Grave,bedient.
“Worms Will Crawl On You“ und “Inside Out“ können den Triumphzug der Todgeweihten fortführen und sogar noch weiter ausbauen. Vor allem zweiteres Stück legt nochmal ordentlich Treibladung nach und Disgusting Perversion feuern aus allen Rohren. Auch hier wurden wieder starke Gitarrensoli eingebettet, sodass wir ein abwechslungsreich gestaltetes Werk erleben. “Erase The Pain“ donnert ebenso kräftig weiter, gefolgt von einem Instrumental-Track, der sich ebenfalls hören lassen kann. Das absolute Highlight auf der Scheibe kommt dann aber mit dem energiegeladenen “Enforce all Hope“ - geniale Tempowechsel und jede Menge Spielfreude sprudeln nur so aus den Lautsprechern und überfluten die Lauscher mit feinster Kost. “Shellshock“ ist danach definitiv der passende Nachfolger, der den Zustand des Hörers exakt beschreibt und musikalisch untermalt. Der “Downfall“ läutet dann langsam das Ende des Silberlings ein und bittet nochmal die US-Todeswalze eindrucksvoll zum Tanz, bevor das abschließende “From The Cradle To The Grave“ nochmals klar die Stärken von Disgusting Perversion aufzeigt und mit grandiosem Gitarrensolo am Schluss ein echtes Feuerwerk abbrennt.
1. Remember Me
2. Erebos
3. Worms will crawl on you
4. Inside Out
5. Erase the Pain
6. Instrumental
7. Enforce all Hope
8. Shellshock
9. Downfall
10. From the Cradle to the Grave