Mit C.O.L.D. (Circle of Life and Death) präsentieren uns die Würzburger von Boötes Void ihren ersten Langspieler, welcher nach der vielversprechenden EP „Alder's Heresy“ erneut feinsten fränkischen Black Metal verspricht. Das über Ketzer Records veröffentliche Debut taucht dabei tiefer in okkultere Atmosphären ein und liefert überraschend viel Eigenständigkeit für ein noch so junges Projekt aus Deutschland.
Keineswegs kalt wird direkt ohne Intro mit melodiösen Gitarren in den ersten Song „Yule“ hineingekeift und liefert solides Mid-Tempo zum Einstieg mit. Solides Songwriting geben dem Start des Zyklus den notwendigen Hintergrund zur Untermalung des ein oder anderen gelungenen Riffs und lassen keine Sekunde Langeweile zurück. Während „Imbolc“ eher gemächlich vor sich hin spielt und als atmosphärischer Zwischenpart klar seine Position bezieht, gibt es mit „Ostara“ ein wenig mehr Tempo sowie Druck aufs Ohr. Hier setzt sich nicht zuletzt aufgrund des deutlich aggressiveren Gesangs und omnipräsenter Gitarrenmelodien deutlich mehr im Kopf ab, was hängen bleibt. Wenngleich dieses Tempo kaum noch auf dem Album erreicht wird, ist „Beltane“ keineswegs weniger hörenswert. Deutlichere Variationen der Drums und Vocals tragen zur Gesamtatmosphäre des Albums stark bei und lassen hier und da ein wenig Erinnerungen an osteuropäische Kapellen aufkommen mit starken Melodien. Ihre Instrumente beherrschen die Franken zweifelsohne.
Auch der zweite Teil des Albums bietet viel Verspieltheit mit Songs wie „Litha“ und seiner prägnanten Leadmelodie oder dem stampfend, geradlinigen „Lughnasadh“. Wie es thematisch klar passt, endet mit „Mavon, Samhain“ der Zirkel des Albums, welcher musikalisch an „Yule“ zurückerinnert und vornehmlich im Mid-Tempo das Werk abschließt. Das lyrische Konzept ist zudem klar erkennbar und stimmig durch den ganzen Langspieler hinweg, was erheblich zum Gesamteindruck beiträgt. Musikalisch wird sich, deutlicher noch beim zweiten Durchlauf, trotz verschiedenster Einflüsse auf eigene Ideen verlassen, was die Eigenständigkeit der Würzburger klar ausmacht. Ein bisschen mehr Abwechslung hier und da könnte dem Album gutstehen und dem oft etwas im Mid-Tempo feststeckenden Songs heraushelfen.
1. Yule
2. Imbolc
3. Ostara
4. Beltane
5. Litha
6. Lughnasadh
7. Mavon, Samhain