Avmakt – Satanic Inversion of…
Review

Avmakt – Satanic Inversion of…

Etwas regt sich wieder im norwegischen Tårnåsen…und es ist nicht Darkthrone, auch wenn man das denken könnte. Mit ihrem Debütalbum „Satanic Inversion of...“ hat das Duo Avmakt ein Werk geschaffen, das die Essenz des traditionellen Black Metal in all seiner rohen, düsteren Intensität einfängt.

  • von Ghostwriter
  • 17.11.2024

Gegründet von Kristian Valbo und Christoffer Bråthen, deren Namen man bereits durch Bands wie Aura Noir und Obliteration kennt, positioniert sich Avmakt als kraftvoller Vertreter einer Szene, die gleichermaßen von Nostalgie und Authentizität lebt. Die sechs Tracks des Albums präsentieren sich als eine klirrend kalte Ode an die zweite Welle des Black Metal. Dabei kanalisiert die Band die Atmosphäre der norwegischen 90er Jahre – von monotonen, hypnotisierenden Riffs bis hin zu frostigen Melodien, die von einem blechernen Schlagzeugsound durchbrochen werden. Songs wie "Ordinance" und "Sharpening Blades of Cynicism" wechseln mühelos zwischen unbarmherzigen Blastbeats und doomigen Passagen und schaffen so ein dynamisches Spannungsfeld. Besonders "Charred", das sich von minimalistischem Dröhnen in ein chaotisches Black-Metal-Inferno steigert, zeigt die Vielseitigkeit und Tiefe der Band.
 

Die rohe, teils rauschige Produktion verleiht dem Album den Charme einer vergangenen Zeit des Genres, zu der sich doch einige Mitglieder der Szene zurück sehnen. Der Gesang ist archaisch und bitter, wie ein verzweifelter Schrei aus tiefsten Abgründen und verleiht Themen wie Leere und Entfremdung eine eindringliche Authentizität. Avmakt hat sich an die Herausforderung gewagt, eine Nostalgie für die mittlere Ära von Darkthrone zu wecken, ohne dabei in bloße Nachahmung abzurutschen. Und das gelingt überraschend gut mit einer packenden Hommage, in der man stets die Leidenschaft spürt, mit der das Duo ihren Platz in der Black-Metal-Tradition behauptet – sei es durch die epischen Strukturen, die puristische Ästhetik oder die schiere Intensität ihrer Darbietung. Da stört auch eine etwas zu kurz gekommene Originalität wenig. "Satanic Inversion of..." ist mehr als nur ein Tribut an die Vergangenheit. Es ist ungeschönt, atmosphärisch und von einer brutalen, hässlichen Ehrlichkeit, die den Hörer gleichermaßen fesselt wie abstößt.

Review von Scatach für Undergrounded

Trackliste:

1. Ordinance
2. Poison Reveal
3. Sharpening Blades Of Cynicism
4. Towing Oblivion
5. Charred
6. Doubt And The Void

8.5
PUNKTE
Bewertung

Fast schon ein Muss für alle Traditionalisten und eine düstere Reise in die Tiefen norwegischer musikalischer Abgründe, wie man sie in dieser Form schon lange nicht mehr hören konnte.

Band

  • Avmakt

Album Titel

  • Satanic Inversion of…

Erscheinungsdatum

  • 30.08.2024
Ghostwriter

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