Vergangenes Wochenende wurde es pechschwarz über der beschaulichen Stadt Wels. Die Organisatoren, hinter dem bereits in Oberösterreich etablierten und zum 9ten Mal staatfindenden "The Sinister Feast" haben dieses Jahr ein Line-up auf die Füße gestellt, welches sich vor anderen namhaften Veranstaltungen nicht zu verstecken braucht.
So konnten sie niemand geringeren als die DSBM Kapelle Thy Light zu ihrem ersten Auftritt seit Bandbestehen nach Wels holen. Dieses Line Up war sicherlich auch ein Grund dafür, dass dieses Tages Festival restlos ausverkauft war. Das Ticket schlug mit fairen €43,00 zu buche.
Aufgrund beruflicher Verpflichtungen und langer Wartezeiten beim Einlass, konnte nur noch den letzten Klängen der Oberösterreicher und zugleich Opener Synkende gelauscht werden. Doch was noch zu vernehmen war, klang durchaus amtlich. Synkende sind stets ein Garant für depressiven Black Metal der zu begeistern weiß. Während der Umbauphase wurde die Location selbst inspiziert. Neben einer kleinen Bar, die alle Wünsche der Gäste erfüllen konnte und ausreichend Sitzmöglichkeiten bot, wurde im Außenbereich auch noch ein Zelt mit Bierbänken aufgestellt. Etwas versteckt und leider nicht beschriftet fanden sich in einem Nebenraum Merchstände von Ketzer Recods, Teufelszeug Records und dem lokalen Platttenhändler Electric Eye. Allesamt boten ein kleines aber feines Sortiment zu fairen Preisen an. Das Merchandise der aufspielenden Kapellen wurde direkt im Konzertsaal angeboten.
Pünktlich nach Synkende spielte die zweite Band aus Oberösterreich auf und Asphagor wussten von Anfang an zu überzeugen. Straighter Black Metal ohne Firlefanz und Schnörkel brachte die anwesenden Besucher auf Betriebstemperatur. Die Halle war gut gefüllt und jedes dargebotene Liedgut der sympathischen Österreicher wurde viel Beifall beklatscht.
Mit Autumn Nostalgie haben die Veranstalter eine Band nach Österreich geholt die hierzulande bisher noch auf keiner Bühne zu sehen waren. Nach den beiden letzten und sehr starken Alben der Slowaken, war die Erwartungshaltung natürlich groß. Was auf Platte gut funktioniert, muss allerdings live nicht unbedingt zünden. Dies hat sich bei dieser Band leider bestätigt. Ohne viel Gerede knüppelte sich das Quartett durch einen Querschnitt ihrer Diskografie. Leider wirkte die Bühnenpräsenz sehr stoisch und irgendwie wollte der Post-Black Metal nicht so wirklich zünden. Schade!
Mit Fyrnask haben sich die Veranstalter eine wahre Undergroundperle nach Oberösterreich geholt. Mystisch in Kutten gehüllt zauberten die Deutschen hier eine ganz eigene Atmosphäre, die man am besten mit geschlossenen Augen genießen konnte. Was Fyrnask da zelebrierten war ganz große Kunst und irgendwie hätte dieser Gig noch ewig andauern können. Hier lässt sich kaum in Worte fassen was da passierte. Für den Underground Schreiberling sicherlich einer der Höhepunkte dieses Abends.
Wer Nocturnal Depression bis zu diesem Abend nicht kannte, hat einiges versäumt. Die Herren rund um Fronter Lord Lokhraed sind schon seit vielen Jahren eine feste Größe im DSBM Bereich und auch an jenen Abend konnte sie wieder zementieren warum das so ist. Ab der ersten Sekunde entzündeten die Franzosen ein Feuerwerk, welches sich im Laufe des Gigs zu einem Flächenbrand entwickelte. Egal welche Nummer dargeboten wurde, das Publikum dankte es ihnen mit wilden headbangen. Bei dem letzten Song wurde so heftig an den Absperrgittern gerüttelt das man meinen konnte diese würden nicht mehr lange standhalten. Die Herren aus Frankreich zeigten sich in absoluter Spiellaune und hatten sichtlich Freude an der Reaktion des Publikums. So blieb einem nach diesem Auftritt nur noch der Mund offenstehen! Ganz großes Kino.
Etwas ruhiger und melodischer wurde es wieder bei den Schwarzwälder Imperium Dekadenz. Dass die Herren schon wohl zum alten Eisen des deutschen Black Metals gehören, merkte man ihnen kaum an. Agil und redselig spielten sich die Herren durch ein bunt gemischtes Set und konnten so einige Augen zum leuchten bringen.
Leider konnte der Schreiberling dem Auftritt von Thy Light leider nicht mehr beiwohnen was sehr schade war, denn bisher hat die Band in ihrem 16 jährigen Bestehen noch nie live gespielt.