10.08.2024 Party.San Metal Open Air 2024, Tag 3 + Unto Others + Malphas + Akhlys +++
Review

10.08.2024 Party.San Metal Open Air 2024, Tag 3 + Unto Others + Malphas + Akhlys +++

Wie immer sind die Frühaufsteher des dritten Tages die Gewinner, denn schon früh gab es für die old-school Fans etwas zu feiern. Wer sich erst später blicken lies, hat vielleicht was verpasst. Wir als Undergrounded-Team waren natürlich rechtzeitig für die relevanten Dinge "up and about", damit wir Euch davon berichten können. Und so gehts auch gleich los...

  • von Grave
  • 04.08.2024

Tribute To The King(s)

Wenn man nicht gerade, wie vor kurzem passiert, einem grandiosen Tribute Gig für die (oder den) ewigen Black Metal Helden Bathory beiwohnen kann, an dem Bombasten wie Gaahl, Erik Danielsson oder Satyr an die Microfone gehen, konnte man sich zu noch früher Stunde auch die Bathory Tribute Band Blood Fire Death in die Ohren pudern. Das Bruchsaler Sextett, das auch schon weit über eine Dekade aktiv ist, hat sich dem Vermächtnis von Quorthon angenommen und längst würdig erwiesen. Obwohl der Tag bereits am Morgen unnachgiebige Hitze ankündigte, war es im Zelt noch halbwegs erträglich und es waren auch nicht gerade wenig Fans angetreten, um die alten Hymnen wie "Twilight Of The Gods", A Fine Day To Die" oder "One Rode To Asa Bay" erklingen zu lassen. Die Animation durch Sänger Main-Vocalist Marcel "The Messenger" Mattner wurde mit Chorälen, gereckten Fäusten und einer Stimmung quittiert, die die Marschrichtung des gesamten billing-technisch starken Samstags vorgeben sollte. Böse Zungen munkelten dass, obwohl die Zeltbühne danach mehrere Stunden Pause gehabt hätte, eine Zugabe verwehrt wurde, weil man Fokus auf die Hauptbühne gelegt habe. Dies muss aber unbestätigt im Bereich der Mythen und Legenden verbleiben! 

Regarde Les Hommes Tomber / Anna Apostata

Weltschmerz zur Mittagsstunde

Nach den vertrackten und (teilweise) schwer verdaulichen Black/Death-Klängen von Ulthar lag eine düstere Spannung in der Luft, als die Franzosen von Regarde Les Hommes Tomber die Main Stage des Party.San Metal Open Airs betraten. Ihr Name, der übersetzt so viel bedeutet wie „Sieh' die Männer fallen“ oder "Erblicke den Fall der Menschen", ist im übertragenen Sinne Programm: die Band steht seit ihrer Gründung im Jahr 2011 für atmosphärischen Post-Black Metal, der die Abgründe der menschlichen Existenz erforscht und in endzeitige und apokalyptische Sphären abtaucht - und dabei gibt die Band alles, ihr Herzblut und ihre Seele!

Mit Stücken wie „A New Order“ und „The Renegade Son“ aus ihrem 2020er Werk "Ascension" (seitdem gab es auch noch kein neues Release) legten sie den Grundstein für einen Gig, der, wie beim Samhain 2023, vielleicht noch eindrucksvoller im Dunkeln gewirkt hätte, aber auch im Mittagslicht zahlreiche Fans vor die Bühne zog. Die Pyroeffekte, die typischen Feuerschalen und die bedrohliche Mimik und Gestik der Musiker erschufen eine Kulisse, die viele unerwartet in ihren Bann zog. Die sublimen, beschwörerischen Vocals von Frontmann T.C., der wie ein Pastor einer feurigen Messe wirkte, ließen die Energie des Auftritts durch jede Note pulsieren.

Doch so bedrohlich die Atmosphäre auch war, eine kleine skurrile Szene zog immer wieder die Blicke auf sich: Gitarrist Antoine schien nach jedem Song in der Performance-Pause einen kleinen Moment für seine Haare zu benötigen und richtete diese mit einem auf dem Verstärker bereitgelegten Kamm – ein Kontrast zur sonst so düsteren Aura der Band, der manchen Zuschauer schmunzeln ließ.

Die Franzosen sind bekannt für ihre dichte, rituelle Energie, die sich besonders in den Höhepunkten der oft langen und musikalisch intensiven Stücke entfaltet. Doch diese werden mitunter etwas theatralisch inszeniert - und das ist nicht jedermanns Sache: Manche halten Regarde Les Hommes Tomber aufgrund ihrer Gesten und durchdachten Auftritte gar für Poser oder denken beim Bandnamen vielleicht an typische französische Filme, die eher unzugänglich daherkommen und eher zu sehr nach Art-Haus-Kino riechen – eine Kritik, die jedoch wenig an der intensiven Wirkung der Performance ändert, wenn man sich auf die Band einlassen kann. Bestimmt einer der unerwartet besten Auftritte auf der main stage dieses Jahr.

Cineastischer souveräner Überflug!

Die deutschen Ultha sind mit ihren cineastischen und ausufernden Kompositionen der Gegenentwurf zu den kurzen und knackigen Songs von z. B. Enthroned oder Marduk. Manch einer mag sagen dass dieser Vergleich nicht recht gelingt, und trotzdem: solange beide Bands unter "Black Metal" firmieren ist so ein Vergleich legititm. 

Und in diesem Kontext versucht man den Auftritt und das Schaffen von Ultha zu verstehen und zu "werten". Das Ultha keine Black Metal Band nach dem Lehrbuch sind, wird so oder so schnell klar. Allein schon nach dem lyrischen Konzept scheidet nach Meinung von hardlinern Ultha als BM Band aus der Definition.

Beim Auftritt hier beim Party.San OpenAir waren Ultha auf der Mainstage vorgesehen, was vielleicht nicht die beste Lösung war, denn ihre Auftritte leben ja viel von der Intensität und der Kommunikation auf kleineren Bühnen mit dem Publikum. Dies war diesmal so nicht gegeben, weil sich bei Tageslicht, verwehtem Nebel und geringen Lichteffekten diese positiven Elemente sich nicht recht einstellen wollten.

Und trotzdem wissen Ultha ihre Fans allein durch ihre Musik souverän zu begeistern. Dies ist hart erarbeitet und zahlt sich auch hier aus. Man muss neidlos anerkennen, dass Ultha in der Szene einfach eine stabile Fanbase haben, die sie auch beim Party.San zum verdienten Erfolg geführt hat. Ja, vielleicht nicht der beste Gig von Ultha, aber wer weiß, veilleicht ein nicht zu unterschätzender wichtiger Auftritt. 

 

Aggressiver Zweit-Auftakt für Zeltbewohner

Die Schweizer Malphas nutzten nach ein paar Stunden Pause im Zelt die Gunst des Mittags, sich ordentlich auf ihren schwarzmetallischen Abriss vorzubereiten. Im offziellen PSOA Pamphlet als die schweizerische Antwort auf Watain beschrieben, trifft man hier wohl den Nagel direkt in den Jesus. Mit roher Gewalt und nicht gerade wenig Spielfreude, feuerten Malphas Songs wie den Titeltrack des aktuellen Albums Of "Flesh & Blood & Cosmic Storms..." oder "Ycheil" ab, während auch älteres Material wie "Exile" oder "Astral Melancholy " auf die Hörer geworfen wurde. Selbige Songs wurden stilecht in räudigster BM-Manier von Gesangs-Neuzugang Szivilizs gegrunzt, gewürgt und gespien, während Multitalent J an den Drums den Staub vom Fell prügelte, als gäbe es keine 30 Grad im Schatten. Die Gitarren und Bass gaben ihr Übriges und so konnte man das angetretene Publikum unerbittlich frontal beackern und Begeisterungsstürme wecken - was man wohl unter diesen erhitzten Umständen eine echt dreckige Glanzleistung nennen muss

And now: Goth-Related Fanservice!

Gatekeeper der ersten Stunde dürften zu Recht die Frage stellen, ob der Gothic-Rock-Doom-Mix von Unto Others auf das PSOA gehört. Das Feedback der Menge, die eigentlich schon seit 2023 auf den Auftritt wartete (der leider abgesagt werden musste) sprach aber eindeutig für diesen Genre Befreiuungsschlag irgendwo zwischen Killing Joke, Sisters Of Mercy oder härteren The Cure. Unto Other lieferten somit einen weiteren stimmigen Kontrast zum Death-Blackened Grundtenor.

Die US-Amerikaner aus Portland waren trotz der rechtsstreitlichen Umbenennung (ehemals Idle Hands) nie wirklich von der Bildfläche verschwunden. Die Kombo, die mit ihren Alben „Mana“ und „Strength“ schon früh beeindrucken konnten, teilten die Bühne bereits mit einigen großen Namen und konnten auch den späten PSOA Nachmittag professionell durchexerzieren und die Stimmung der aufwindenden Kühle und der Untergehenden Sonne voll ausschöpfen. Fanservice betreibend, wurde aus dem Klassiker-Repertoire geschöpft und Brecher wie „Nightfall“ oder „A Single Solemn Rose“ angestimmt, während fairerweise nicht aufgefallen ist, ob auch etwas vom neuen Album „Never, Neverland“ aufgespielt wurde, das jetzt im September auf den geneigten Hörer geworfen wird. Kurzum – absolut grandiose Band zwischen Melancholie und Energie, die auch die große Bühne exzellent zu füllen wusste!

The vibes from outside the circles of time.

Sulphur Aeon kann vielleicht als eine der derzeit angesagtesten deutschen Speerspitzen im innovativen Death Metal bezeichnet werden. Das letzte Album "Seven Crowns and Seven Seals" hatte für viel Zuspruch gesorgt und man wußte schon aus vergangenen Auftritten das Sulphur Aeon es durchaus verstehen ihre Energie vom Studio auch auf die Bühne zu bringen. 

Und auch diesmal hat es die Combo geschafft ihre klaustrophobischen Klangkunstwerke so erfolgreich unter das Volk zu schleudern, so dass man sich dem kaum zu entziehen vermochte. 

Auf der großen Bühne verortet kam zunächst aber das unglaubliche und wohl beste background-stagepic des Festival gebührend zur Geltung. Wer immer zwischen diesem und der Musik eine direkte Verbindung ziehen konnte, hat den Auftritt von Sulphur Aeon wohl verinnerlichen können. Die Lovecraft-/Cthulhu-Thematik ist zwar im Death Metal nicht von Sulphur Aeon eingeführt worden (sondern von Morbid Angel), aber trotzdem nimmt man der Band hier eine gewisse Verrücktheit ab, die sich in ihren Songs widerspiegelt. Also, egal ob durch die Lyrics oder den furios vorgetragenen Death Metal, Sulphur Aeon wissen ihre Vorteile zu nutzen und erzeugen dieses ungute Gefühl zwischen Magen und Enddarm, auf das man so abfährt. 

Heretoir haben sich in der deutschen Black Metal-Szene fest etabliert, obgleich sie mit ihrem eigenständigen Post-Black Metal teilweise komplett aus dem Rahmen fallen. Das gilt vor allem für den immer wieder einsetzten gefühlvollen Klargesang von Sänger und Bandleader Eklatanz, der so herausragend mit seinen wütenden Screams harmoniert, dass es der Band fast durchgängig gelingt, Sounds aufzubauen, die bei den Fans überwältigende Emotionen auslösen können.

"Emotional" ist dann auch die amtliche Beschreibung für das, was die Band am Samstag auf der Tentstage ablieferte. Dass allen klar war, was auf sie zukommen würde zeigte schon die Interaktion zwischen Musikern und Fans beim Aufbau und beim Soundcheck: es wurde offensichtlich, dass beide Seiten den Gig kaum erwarten konnten. Und die Vorfreude war berechtigt, denn es gelang nicht nur der Band, sondern auch den Fans an diesem Abend eine fast perfekte Performance abzuliefern, die vor Intensität und Emotionalität nur so strotzte. Dazu trug auch der hervorragende Sound auf der Tentstage bei, der vor allem für die ruhigeren und gefühlvolleren Passagen der Musik der Band wichtig ist. Zwar konnten die Musiker an diesem Abend nur vier Songs darbieten, dennoch war die Begeisterung bei allen Beteiligten groß. Das wurde am meisten beim abschließenden The Circle deutlich, das live bei Heretoir immer einen besonderen Stellenwert hat. 

Während der Performance gab es immer wieder tolle Reaktionen der Band auf die Fans. So rief Eklatanz der Crowd zu, er sei sprachlos und die Fans seien eigentlich unglaublich. Es war eben wie fast immer bei Heretoir: intensiv und emotional.

Schottisches Blasphemie-Inferno

Was sich danach auf der Tentstage des Party.San Metal Open Airs abspielte, als Hellripper die Bühne betraten, war buchstäblich die Entfesselung der Hölle. Diese Schotten, die Anno 2024 ihr zehnjähriges Bestehen feiern dürfen, zeigten, dass sie bereits wie Veteranen der Szene auftreten und ihre Konsorten wie z.B. Midnight in nichts nachstehen. Ihre furiose Black'n'Roll/Speed Metal-Melange brachte das Zelt zum Kochen und das Publikum zu wahren Mosh- und Circle-Pit-Ekstasen. Animalisch, wild und ohne Atempause – Hellripper gingen direkt durch Mark und Bein und hinterließen ein völlig ausgelaugtes, aber begeistertes Publikum.

Mit ihrem aktuellen Album "Warlocks Grim & Withered Hags", das via Peaceville Records erschienen ist, hat die noch junge Band erneut gezeigt, wie man Old-School-Speed Metal in das moderne Zeitalter katapultiert. Songs wie „The Nuckelavee“ und „Goat Vomit Nightmare“ rissen förmlich alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte. Doch auch ältere Klassiker durften nicht fehlen – „All Hail the Goat“ entfachte gleich zu Beginn ein wahres Inferno und machte deutlich, dass hier niemand ohne Schweiß und Erschöpfung aus dem Zelt herauskommen würde, der sich auch nur einen Schritt auf die Bühne zubewegt hatte.

Die Wurzeln im Speed Metal, der Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre die musikalischen Barrikaden mit gnadenlosem Tempo und brutaler Energie einriss, spürt man in jedem Riff und jeder Note von Hellripper. Doch was diese Band von vielen anderen abhebt, ist die gnadenlose Präzision und der unbändige Spaß - es wirkt, als hätten sie Jahrzehnte der Erfahrung im Blut, und das alles verpackt in einer Performance, die keinerlei Schwäche zeigte.

Auch wenn die Ankündigung einer neuen EP für Ende August die Vorfreude steigen ließ, wurde – unseres Wissens nach – kein neuer Song von dieser kommenden Veröffentlichung ins Set integriert. Ein kleiner Wermutstropfen, denn die Neugier auf frisches Material von diesen höllischen Schotten ist groß. Dennoch: Fuck, das ist kaum in Worte zu fassen, was da für eine Hölle entfesselt wurde. Das wird man so schnell nicht vergessen.

Genie und Wahnsinn liegen nahe beinander

Eine Achterbahnfahrt durch zahlreiche Extreme des Metal: Anaal Nathrakh lieferten auf dem diesjährigen Party.San Metal Open Air eine Show ab, die ihre berüchtigte Mischung aus Industrial Black Metal und Grindcore und diverse anderer Einflüsse in voller Pracht entfaltete. Dave Hunt, alias V.I.T.R.I.O.L., dominierte die Bühne mit einer furiosen Performance, die an Kreativität in Sachen Vocals, charmanten Untertönen und schierem Wahnsinn kaum zu überbieten war. Dieser Kontrast machte den Gig so besonders: brutale, kaum charakterisierbare "artsy" Musik, gepaart mit einer humorvollen und bodenständigen Art.

Der Abend begann dabei schon mit einem Knall: "Unleash", der Opener vom 2014er Album "Desideratum", gefolgt vom "Eschaton"-Vorboten „Bellum Omnium Contra Omnes“ von 2006 setzten den Ton für den gesamten Auftritt. Die Band zeigte sich in absoluter Höchstform und brachte mit Stücken wie „Forward!“ und dem unbarmherzigen „Feeding The Death Machine“ die Crowd zum Toben. Besonders beeindruckend war das Finale mit „Endarkenment“, dem Titeltrack ihres letzten Albums, welcher auch auf der neusten EP aus dem Frühjahr nochmal neu gemixt und sogar orchestriert wurde. Anaal Nathrakh entfachten ein akustisches Inferno, das nicht nur den eingefleischten Fans, sondern auch den neugierigen Festivalbesuchern den Atem raubte, die bis dato kaum Berührungspunkte mit diesem Stilchamäleon hatten.

Dave Hunt wusste allerdings auch abseits der Musik zu unterhalten. Seine Anekdoten, wie etwa die scherzhafte Bemerkung über die verfluchten Brexit-Passkontrollen, zeigten seine humorvolle Seite. Besonders schmunzeln ließ seine nostalgische Erzählung über einen früheren Auftritt beim Party.San: „Vor 100 Jahren“ habe er mit Benediction auf dem Festival gespielt und sei dabei so betrunken gewesen, dass er genau dort, wo jetzt ein Security-Mann stand, sich selbst auf die Schuhe gekotzt habe, als er The Haunted zusah. Ein weiterer Lacher war Hunts Unsicherheit bezüglich der Pyro-Kanonen, die während der Show abgefeuert wurden. Mit etwas Galgenhumor gab er zu, dass ihm niemand gesagt habe, wo diese platziert seien, was für zusätzliche Spannung sorgte. Diese kleinen Momente lockerten das ansonsten brachiale Set auf und machten den Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Kein Underground mehr, aber Anaal Nathrakh blieben bodenständig, nahbar und ließen alle Festivalbesucher mit einem zufriedenen Grinsen zurück.

Nightmares made live metal music!

Musikalisch ist das Schaffen von Akhlys durchaus als eine Ausnahmeerscheinung zu bezeichnen. Ihr Debüt mal ausgenommen, produzieren Akhlys seit 2015 alptraumhafte Soundkollagen mit flirrend-hypnotisierenden Gitarren und vielfach sich selbst überholenden Drumming. Das hierdurch natürlich die gewünschte beklemmende Atmosphäre erzeugt wird, ist sozusagen selbstverständlich. Losgelöst von Satanismus, Nihilismus und anderen typischen Black Metal Themen schweben Akhlys über den Standards und bearbeiten die unwirklichen abseitigen und dunklen Dinge des Nichtalltäglichen. 

Und nun stellte sich die Frage ob Akhlys es schaffen ihre Alpträume auch live auf die Bühne zu bringen? Und wer, wie wir, schon mal die Ehre hatte diese Truppe live zu sehen, wird diese Frage mit einem deutlichen JA! beanworten müssen. Das etwas andere stageoutfit (mit individuell angefertigten Ledermasken) zum Einen und zum Anderen die sich schnell einstellende Intensität bei sehr gutem Sound zu später Stunde verführte das in Erwartung erstarrte Publikum schnell in die gewünschten unheiligen Sphären, aus der es bis zum Ende nicht mehr entlassen wurde. Ohne Frage und Zweifel einer der fesselnsten und besten Gigs des ganzen Festivals. Punkt. 

PUNKTE
Bewertung

Das wir als Undergrounded-Team das Festival diesmal als Jahrestreffen genutzt haben, haben wir ja schon Eingangs erwähnt. Interne Gespräche über unsere Ausrichtung waren ebenso wichtig wie notwendig. Das betraf auch die Frage welche Bands wir beim Party.San OpenAir besprechen und welche nicht. Hier wurden natürlich Punkte wie Mainstream, verdienter Erfolg und unnötiger Support intensiv diskutiert. Das Ergebnis dieser Gespräche habt ihr ja nun über das dreiteilige Review gelesen. Trotzdem müssen wir auch sagen, dass von uns nicht besprochene Bands durchaus Fans im Team haben, weil sie die Leute einfach auch schon jahrzehntelang begleiten und die Geschmäcker so divers sind, wie die Teammember selbst. Soll heißen: die Undergrounded-Auswahl ist keine Wertung die auf das gesamte Team zutrifft. Bei der großen Anzahl von Presseleuten brauchte aber auch keine Band Angst zu haben, unberücksichtigt zu bleiben. 

Grundsätzlich bleibt zu sagen, dass erneut hervorragend für Leib und Wohl der Massen gesorgt wurde und für bestimmt jeden Geschmack etwas dabei war. Auch die Auswahl an Merchandise ließ keine Wünsche offen, denn auch wie die Jahre zuvor waren viele szene-relevante Label vor Ort, die ihr großes Sortiment an den Mann und in die Geldbeutel gebracht hatten.

Insgesamt, inkl. der Wetterlage, die dem Festival zum größten Teil über die Zeit sehr gewogen war, hat das Party.SanOpenAir 2024 wieder unter Beweis gestellt, dass es immer noch möglich ist, die unterschiedlichen Metal-Stile ausgewogen unter einem Dach zusammenzuführen und dabei den Underground nicht zu vergessen. Wir haben uns jedenfalls sehr wohl gefühlt und sind uns sicher, dass es nicht nur für das Undergrounded-Team ein Festival war, das in positiver Erinnerung bleiben wird. 

Grave

Der, der hinter den Reihen wandelt.

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