Diesesmal steht uns im Undergrounded-Quickcheck Thomas Gurrath Rede Antwort. Thomas ist nicht nur Frontmann der Death Metal Band Debauchery, sondern auch das Mastermind hinter dem neuen Hard-Rock Projekt „Blood God“.
UG: Hallo Thomas!
Thomas: Hi
UG: Germanys Next Death Metal ist das siebte Album und du feierst mit dazugehöriger Band „Debauchery“ bald dein 10-Jähriges. Außerdem gibst du mit deinem neuen Projekt“ Blood God“ Zunder, wo du unlängst das erste Album „No brains but balls“ veröffentlicht hast...müde?
Thomas: Klar manchmal wächst mir schon alles über den Kopf. Aber egal. Ich bin so ne Art Energiebündel. Ich hab immer viele Ideen und will sie auch umsetzen. Ich hab jetzt erst das erste Debauchery Buch fertig gestellt: Carnage – The Game of Killing. Ein Artbook mit einem kleinen Tabletop Wargame. Gerade arbeite ich an dem zweiten Teil. Carnage II – Murder Squad. Parallel dazu wird noch eine neue Miniatur designed und nächstes Jahr kommt auch ein neues Debauchey Album. Außerdem kommt am 21.09.2012 das neue Blood God Album in die Läden, aber eigentlich ist es schon jetzt über Nuclear Blast erhältlich. Da ist auch einiges zu tun.
UG: Der Stil der zwei Bands unterscheidet sich stellenweise erheblich, ist aber dennoch irgendwie verwandt. Death-Metal vs. Hard Rock, wie passt das für dich persönlich zusammen?
Thomas: Ich mach ja mit Debauchery eigentlich auch mehr Heavy Metal mit krassem Gesang. Von dem her gibt es Parallelen, aber mit Blood God kann ich Sachen machen, die bei Debauchery nicht möglich wären. Allein schon der hohe Gesang. Aber klar, der ein oder andere Song könnte wohl bei beiden Bands auf dem Album sein.
UG: Eins haben die Bands aber gemeinsam – Schöne Weiber! Persönlich finde ich das selbstverständlich wie die meisten Metalheads ansprechend, aber was bedeutet für dich das Stilmittel „Blood, Gore and Bitches“ in der Metalmusik?
Thomas: Das ist halt mein Ding. Mein Geschmack, ich denke da nicht weiter drüber nach.
UG: So wie ich das gesehen habe kann ich dir vom Undergrounded Hauptquartier in Stuttgart aus theoretisch direkt in die Küche linsen. Was bedeutet dir Stuttgart und wie bewertest du die Metalszene im Ländle?
Thomas: Stuttgart hat ja eigentlich kaum eine Underground Szene. Klar bei Iron Maiden ist es voll. Aber die kleinen Konzerte laufen schlecht. Leider. Aber es gibt ja auch keinen Metalclub.
UG: Das Thema Thomas Gurrath und Schule ist eines der wenigen „Metal-Themen“, die auch außerhalb der Szene und vor allem in der Klatschpresse ausgiebigst ausgelatscht wurde weswegen ich das hier geflissentlich auslasse. Als Organisator von Lanparties Anfang 2000, kenne ich allerdings die ganzen Vorurteile über angebliche Gewaltverherrlichung und die Dämonisierung einer ganzen Generation von jungen Menschen durch die, leider oft schlecht informierte, Öffentlichkeit. Siehst du hier parallelen zwischen der aktuellen Spielkultur und Metalmusik?
Thomas: Es gibt bestimmt ähnliche Anfeindungen. Ich selbst spiele keine Computerspiele. Aber ich kenne natürlich die Vorwürfe gegenüber den Spielern von Gewaltspielen. Die sind wissenschaftlich total lächerlich und unzureichend untermauert. Wie kann man ernsthaft behaupten, Computerspiele machen gewalttätig, wenn einmal in 10 Jahren ein Jugendlicher austickt. Einer von Millionen Spielern. Und man danach behauptet es liegt an den Spielen? Wenn da ein Zusammenhang bestehen würde müssten Hunderttausende durchknallen. Ich interessiere mich auch nicht für Fußball, aber da gibt es eindeutige Zeichen von Gewalt bei den Konsumenten. Also hey, ich glaube die Menschen haben einfach Angst vor dem das sie nicht kennen.
UG: Death Metal Warmachine, einer meiner Lieblingssongs, enthält die Aussage „Mainstream sucks“. Wie gehst du mit deinem eigenen Erfolg um?
Thomas: Welchen Erfolg genau meinst du? Also ich könnte schon etwas mehr vertragen :-) aber egal. Mit Mainstream war da in erster Linie die Radiomusik gemeint, die sind ja nicht zwingend erfolgreicher als Metalbands, aber dennoch bekommen sie eine größere Plattform und sind anerkannter in der Öffentlichkeit.
UG: Von einer kleinen lokalen Band über erste Touren mit bekannteren Bands bis hin zu Auftritten auf vielen großen Festivals habt ihr das erreicht, von dem viele der UG-Bands träumen. Hast du ein paar Tipps für unsere Jungs?
Thomas: Dran bleiben!
UG: Und schließlich noch der UG-Klassiker: Stell dir vor du triffst mit dem Wissen von heute dein jüngeres Ich im Jahr 2003 und hast die Chance ihm etwas zu sagen. Was wäre das?
Thomas: Lass dich nicht verunsichern, in dem was du machst.
UG: Vielen Dank für das Interview, wer weiß, vielleicht komme ich mal auf dich zu wenn es sich UG leisten kann, Blood God oder vielleicht sogar Debauchery als Headliner für ein Undergrounded-Konzert zu buchen!
Das Interview führte Grave von Undergrounded und Thomas Gurrath, Sänger der Band Debauchery und Blood God Mehr Infos hierzu findet ihr unter:
www.debauchery.de
www.bloodgodkills.com