Etwas über 400 Likes gibt’s für Skōhsla auf Facebook – unverschämt wenig, wie wir meinen. Zum Glück sind die Zuwendungen des Zuckerbergs Markus aber kein Gradmesser für Qualität, daher haben wir uns angeschickt, die Stichprobe aufs Exempel selbst durchzuführen und uns auf die Reise begeben...
... um etwas Blacklight ins Dunkel zu werfen… doch „just our luck“ - CoVid-19 machte uns einen Strich durch alle Rechnungen. Daher leider kein Bericht aus dem (oh du schöner) Westerwald (Eukalyptusbonbon). Der Besuch bei Skōhsla ist nur aufgeschoben. Zum Glück wurden Bilder und Interview schon vor dem Besuch fertig gestellt. Nach diesem hin und her nun das Transkript:
UG: Gude und 666x danke, dass wir euch in diesem inoffiziellen Rahmen begrüßen dürfen. Wir finden ja, das eine Probe und der dazugehörige Raum eine fast schon private und manchmal sogar intime Angelegenheit für eine Band ist. Könnt ihr dem zustimmen oder seht ihr das anders?
Skōhsla: Als intim würde ich es bezeichnen, wenn ich eine Dame „untenrum“ besuche und du mir dabei über die Schulter gucken darfst. Aber du hast schon Recht, es entspricht sicher nicht dem Standard den Aufnahmen einer Band im eigenen Proberaum beizuwohnen und nebenbei ein Interview zu führen. Dieser Ort, unsere Musik, sowie alle Band bezogenen Aktivitäten sind mir heilig und es gibt Dinge, die ich diesbezüglich nicht vor jedem ausbreite. Allerdings verstehe ich mich nicht als derartig großer Mystiker, dass ich als Musiker grundsätzlich niemandem den Zutritt zu diesen Räumlichkeiten gewähren würde. Selbiges gilt für unsere Musik, die im Anschluss an die Aufnahmen sowieso für jedermann zugänglich sein wird. Viele Bands, die sich in lyrisch ähnlichen Gefilden tummeln, würden dies sicher nicht zulassen, da sie sich letzten Endes entweder nur vor ihrem Computer verkriechen wenn sie Musik machen oder ihr Proberaum einem zugemüllten Rattenloch ohne jede Atmosphäre gleicht. Ihre nach außen vertretene Fake-Welt muss schließlich aufrechterhalten werden. Du stimmst mir sicher zu wenn ich sage, dass unser Raum das Flair/ Ambiente besitzt um die Ernsthaftigkeit unsere Aktivitäten zu unterstreichen.
UG: Ja wow, besonders der Teppich der zum Schlagzeug passt hält den Raum zusammen. Folgende Frage sollte eigentlich als erstes raus, aber im Überschwang des bisher erlebten ist das unhöflicherweise untergegangen, *lacht* Also bitte: Stell Dich doch kurz vor und erläutere unseren Lesern, wer welche Rolle bei SKOHSLA spielt.
Skōhsla: Ich bin André (Tongue) und ich bin für die Gitarren, den Gesang und die Texte verantwortlich. Live widme ich mich nur dem Gesang weshalb Spine (Schlagzeug) und ich bei Auftritten noch von Blood (Bass) und Fist (Gitarre) unterstützt werden. Spine und ich kennen uns schon länger und haben schon vorher in anderen Bands zusammen auf der Bühne gestanden.
UG: Wie habt ihr zusammen gefunden, bzw was war die Intention SKOHSLA zu gründen? Ihr spielt doch alle noch in anderen Bands, welche?
Skōhsla: Skōhsla haben wir gegründet weil wir uns musikalisch an einer anderen, sehr traditionelle Richtung des Black Metal versuchen wollten. Wir haben schnell festgestellt, dass wir nahezu identische Vorstellungen von einer neuen Band haben und darüber hinaus den selben Musikgeschmack besitzen. Wir sind wie zuvor schon angedeutet auch in anderen Bands aktiv, diese besitzen aber keinerlei Relevanz für das Schaffen von Skōhsla, weshalb ich diese hier garnicht nennen möchte. Skōhsla besitzt genügend Charakter und ist mehr als nur ein Nebenprojekt.
UG: Wir finden, für eine noch recht neue Underground Black Metal Band habt ihr seit Gründung 2018 schon relativ häufig auf Bühnen gestanden und es kommen immer mehr Gigs rein. Davon träumt bestimmt mancher Künstler. Wie kommt diese Frequenz zustande?
Skōhsla: Vier Konzerte sind aus meiner Sicht garnicht mal so viel, aber ich verstehe worauf du hinaus willst. Es gibt extrem viele Bands die vielleicht auch gerade erst ihre erste Demo veröffentlicht haben und die nicht an Gigs kommen. Hier hilft uns vermutlich die Tatsache, dass wir bereits seit fast zwei Jahrzehnten in dieser Szene unterwegs sind und wir einige Leute kennen. Wir sind zwar eine neue Band aber trotzdem alte Hasen und evtl. gefällt unsere Musik auch dem Einen oder Anderen.
UG: Erstaunlich finden wir auch die in dieser kurzen Zeit erreichten 420 (sic) likes. Obwohl … eigentlich zu wenig bei eurer Qualität oder ist euch das egal?
Skōhsla: Darauf gebe ich wirklich nichts. Wir sind für jeden Support dankbar. Egal ob wir 5 oder 50.000 Likes haben, unsere Philosophie und Arbeitsweise wird dadurch nicht beeinflusst.
UG: Wer ist für die Designs (sowohl Shirts als auch Cover und Internetpräsenzen) verantwortlich?
Skōhsla: Bislang haben wir was die Visualisierungen angeht mit Void Revelations, Ceethava und Tumulash zusammengearbeitet. Ich denke das es vorerst bei diesem ausgewählten Kreis an Leuten bleiben wird, wobei ich mir eine Zusammenarbeit mit Misanthropic Arts für ein Shirtdesign auch gut vorstellen könnte.
UG: Wieviel Jungfrauen und evtl andere Lebewesen werden vor euren Gigs rituell geopfert? *lacht*
Skōhsla: Um die Jungfrauen kümmern wir uns eigentlich immer erst nach den Konzerten.
UG: Wo seht ihr Skōhsla in drei bis fünf Jahren?
Skōhsla: Da habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Es würde mich freuen wenn wir es in den nächsten 1-2 Jahren schaffen ein Album fertigzustellen und evtl. eine Tour zu spielen. Was mich interessieren würde. Wo seht ihr uns?
UG: Nun, wenn ihr so unglaublich fokussiert und aktiv weiter macht wie bisher, dann sehen wir Skōhsla natürlich auf einer eigenen Tour als Headliner. Wir denken aber auch, dass eben durch eure Qualität, etc. diverse Booker und bekanntere Bands auf euch aufmerksam werden. Dadurch werdet ihr auch in angrenzenden Ländern und natürlich auf den einschlägigen Underground Festivals hierzulande eine Rolle spielen. (Booker und Festivalorganisatoren … hört die Signale)
UG: Zum Abschluss noch ne kleine Macke meinerseits. Die berühmt-berüchtigten 66Sick Questions
1) Ihr habt nen Gig als Headliner von 10.000 Fans – wer sollen die Supportbands sein?
Ich denke Darkthrone und Armagedda wären dafür sehr gut geeignet und sind darüber hinaus ähnlich realistisch wie die Tatsache, dass wir vor 10.000 Leuten spielen.
2) Könntet ihr euch vorstellen, ein wie auch immer geartetes extravagantes Instrument für eure näxte Platte einzuspielen?
Das überlasse ich lieber anderen Bands.
3) Stiefel oder Sneaker?
Boots
4) Welche Frage würdet ihr endlich gerne mal gestellt bekommen?
Ob ich gerne ein Cowboy wäre, oder warum ich sonst diese Stiefel trage. Dann könnte ich darauf antworten das ich gerne ein Rindvieh wäre, aber leider nur ein Mann geworden bin.
5) Welcher Song war der Erste, von dem ihr den kompletten Text auswendig mitsingen konntet (mal von den KiTa-Hits abgesehen)?
Ich glaube das war Sweet Child O’Mine, Tarot Woman oder Money For Nothing. Songs die ich als Kind fast täglich hörte.
6) Welche Patches sollten auf jeden Fall auf ner Kutte drauf sein?
Auf diese Frage kann es nur eine richtige Antwort geben. Ein Skōhsla Patch natürlich.
UG: Das wars auch schon. Danke für eure Zeit und Geduld.
Das Interview führten Skōhsla und Geordie für Undergrounded.de
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