Lifeless hat schon einiges hinter sich und noch mehr vor sich. Schon damals bei DMV war Lifeless dem Underground sehr verbunden und trotz Label und aktiver Karriereplanung hat sich daran auch nach über sieben Jahren bestehen kaum etwas geändert. Zeit für uns mal wieder auf Tuchfühlung mit den alten neuen Death Metal Helden zu gehen.
Undergrounded: Eure aktuelle Scheibe „Godconstruct“ wurde im März veröffentlicht und ihr habt erst letzte Woche eure Künste in der Beatbaracke Leonberg unter Beweis gestellt. Wie lebendig ist „klassischer“ Death Metal bzw. die Szene im „Ländle“?
Daniel: Gerade geht es wieder rund und es sind viele gute Bands unterwegs. Man braucht sich ja nur mal unsere ganzen Labelkollegen anzusehen. Ein Haufen Bands, die auch mit viel Herzblut agieren und super Alben raushauen. Im Februar waren wir mit Deserted Fear und Chapel of Disease zusammen auf einer 3 Tages Mini Tour unterwegs. Das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Keine Spur von Konkurrenzdenken oder so ein Mist. Viel mehr eint uns der Antrieb einfach die Musik zu machen auf die wir stehen und dabei unser Bestmöglichstes zu geben.
Undergrounded: Zwischen dem Release der neuen Scheibe und "Beyond The Threshold Of Death“ sind ca. 5 Jahre vergangen, was im Underground durchaus eine relativ lange Zeitspanne ist. Wolltet ihr euch erst auf Livekonzerte konzentrieren oder was der Grund?
Daniel: Nee, geplant war das nicht. Ich kann dir gar nicht genau sagen was letztendlich die Ursache für die lange Zeitspanne war. Ich denke die üblichen Bandprobleme wie Besetztungswechsel haben natürlich eine Rolle gespielt. Nach dem Release von “Beyond the treshold of Death” hat uns unser Basser aus beruflichen Gründen verlassen und dann einige Zeit später unser Gitarrist Andy. Sowas wirft die Band natürlich immer wieder ein bisschen zurück, da man neue Leute erstmal finden und einarbeiten muss. Und nicht zu vergessen, es muss ja auch menschlich stimmen. Wobei das diesmal kein Problem war. Basser Daniel kennt Marc und Andy schon lange aus der Ruhrpott Szene und mit unserem neuen Gitarristen Jan spiele ich auch schon länger bei “Suffocated Art” zusammen.
Desweiteren ist die ganze Geschichte natürlich “nur” ein Hobby. Wir sind alle berufstätig und Daniel und ich haben auch Familie. Um jetzt den Gitarristen noch einen mitzugeben, möchte ich erwähnen das ich die Schlagzeugspuren schon fast ein Jahr lang fertig hatte, bevor es mit den Gitarrenspuren losging, hehe.
Undergrounded: Und die bisherige Resonanz auf eure Scheibe?
Daniel: Bisher sind die Reaktion durchweg positiv. Was uns natürlich sehr freut, da man selbst immer schlecht einschätzen kann, was man da abgeliefert hat. Wenn man sich solange mit den Songs beschäftigt hat, bis die schlussendlich dann mal aufgenommen und veröffentlicht sind, fehlt einfach der nötige Abstand, um diese dann noch objektiv betrachten zu können. Ich denke man selbst ist natürlich immer von seinen Material überzeugt (sonst läuft was grundlegend falsch).Vereinzelt bekommen wir vorgeworfen, nicht innovativ zu sein oder zu sehr zb. nach DISMEMBER zu klingen. Aber in Anbetracht unserer Zielsetzung wie wir klingen wollen, sehen wir das als Kompliment.
Undergrounded: Was hat euch bewogen von Ibex Moon Records zu unseren Freunden bei FDA Rekotz zu wechseln? Laut FB-Page wolltet ihr euch mehr auf den gesamten europäischen Markt konzentrieren?
Daniel: Auch wenn wir nicht allzu lange bei Ibex Moon waren, sind wir John trotzdem dankbar für diese Chance, die er uns gegeben hat. Sein Plan war auch, sich in Europa zu etablieren. Das hat leider nicht wirklich geklappt. zudem stellte sich dann heraus, daß die Kommunikation auch nicht wirklich ganz so einfach ist.
Undergrounded: Und wie hat sich die Zusammenarbeit bisher entwickelt?
Daniel: Rico ist eine coole Sau, mit der man Pferde stehlen kann und der selbst ein großer Metalfan ist, daher ist Zusammenarbeit unkompliziert. Es geht um den Metal, wir sprechen nicht über Statistiken oder Verkaufszahlen! Wir hatten so viel Spaß zusammen auf der Minitour - er ist einer von uns! :D
Undergrounded: Vor zwei Jahren hat euch Andy (eines der Gründungsmitglieder – Anmerkung der Redaktion) verlassen und wurde durch Jan ersetzt - habt ihr noch Kontakt?
Daniel: Marc und Andy sind Sandkastenfreunde, natürlich stehen sie weiterhin in Kontakt.
Undergrounded: Im April wart ihr mit einigen Szenegrößen auf dem Unholy Mayhem Festival in den heiligen Helvete-Hallen unterwegs, unter anderem mit Betrayed und Goat Torment. Wohin geht’s dieses Jahr noch?
Daniel: Im Sommer treten wir mit drei anderen Old School-Bands in Düsseldorf im Club Carnage auf, also unbedingt Freitag, den 2. August vormerken! Danach kommen noch Gigs in Magdeburg und auf dem Münster Metal Massaker! Ende des Jahres sind wir zusammen mit Goregast im kultigen AJZ in Wermelskirchen, da freue ich mich besonders drauf! Sicher kommen noch weitere Termine dazu, auf unser Webseite oder bei Facebook könnt ihr immer die neusten Gigs erfahren!
Undergrounded: Hier noch der Klassiker - Stell euch vor ihr trefft euch selbst kurz nach Gründung der Band mit dem Wissen von heute. Was würdet ihr euren alten "Ichs" mit auf den Weg geben wollen?
Daniel: Ich denke ich wurde uns sagen das wir auch weiterhin einfach die Musik machen sollen auf die wir Lust haben und nicht auf die hören die uns Innovationsmangel vorwerfen oder uns sogar des plagiatismus bezichtigen. Alles andere macht einen sowieso nur unglücklich. Ausserdem werden die Kritiken zum 2. Album besser :D
Das Interview führten Franziska & Grave von Undergrounded und Daniel (Schlagzeug) von LIFELESS.