2012 fand im Niederjossa das FullMetal Osthessen zum ersten Mal statt und seit dem ist der osthessische Ort eine Pilgerstätte des wahren Heavy Metals. Denn das kleine Festival huldigt dem True Metal in all seinen Spielarten, was man auch an dem erlesenen LineUp für dieses Jahr erkennen kann. Zum fünfjährigen Geburtstag des FMO geben sich unter anderem Alpha Tiger, Stallion und unsere Mannen von Elvenpath die Ehre. Wir haben uns das Jubiläum des Festivals zum Anlass genommen und haben mit Andreas Pfeiffer und Markus zwei Vertreter des Veranstalterteams zum Interview gebeten.
UG: Hallo Markus, hallo Andreas, stell euch doch bitte kurz unseren Lesern vor: Wer seid ihr? Was macht ihr beruflich?, usw...
Andreas: Ich bin Andreas Pfeiffer, verheiratet, 3 Kinder, arbeite als Fachkrankenpfleger in der Anästhesie und bin der Vorsitzende von Crossmusic e.V.
Markus: Ich heisse Markus Bohn, bin ledig, komme aus Rotenburg a.d. Fulda und bin wie Andreas von Beruf Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege.
UG: Erzählt uns doch mal ein wenig vom FullMetal Osthessen. Wie begann es und warum findet es ausgerechnet in Niederjossa, also in der osthessischen Pampa, statt ;-)?
Andreas: Wir haben vor über 10 Jahren in „Niederjossa - City" angefangen, Metalkonzerte zu organisieren. Es entwickelte sich so gut, das wir irgendwann in eine alte Güterbahnhofhalle in Bad Hersfeld gegangen sind. Schließlich nannten wir das ganze METALFEST und der Drops war gelutscht. Dachten wir! Die Güterbahnhofhalle wurde wegen Baufälligkeit gesperrt und unseren Name sicherte sich der Organisator vom jetzigen Metalfest, von denen es schon ein paar nicht mehr gibt und wir schauten in die Röhre.
Wir wollten trotzdem weitermachen, aber mehrere Ortswechsel und die Namensaberkennung hat unserer Sache nicht gut getan, so dass wir beschlossen, ganz neu anzufangen. Das Ergebnis war: neuer Name, neue Ideen und „back to the roots" nach Niederjossa. Wacken hat auch in der Pampa mal klein angefangen – kleiner Scherz am Rande *lacht*
Markus: Ich denke, hierzu hat Andreas genug gesagt und er weiss das ja auch am Besten *lacht*
UG: Wenn man sich die vergangenen LineUps des FMO anschaut, fallen einem überwiegend Heavy- und Power Metal Bands ins Auge. War das FullMetal Osthessen von Anfang an als spezielles Festival für diese Art des Metals gedacht oder kristallisierte sich das erst im Laufe der Jahre heraus?
Andreas: Als wir das Metalfest gemacht haben, war unser Lineup etwas gemischter. Es war vom Hardrock bis zum Death Metal, sogar Metalcore Bands, alles vertreten. Durch diese, eben schon erwähnten, „Brüche" hat auch das Konzept des Mixens nicht mehr funktioniert. Im neuen Full Metal Osthessen-Konzept haben wir auch das geändert und haben unser Lineup, so wie es jetzt ist, eingegrenzt. Und siehe da, es funktioniert und macht uns allen einfach noch mehr Spaß, weil die meisten des Teams genau die Art von Musik am besten finden.
Markus: Da Andreas und Crossmusic aus vergangener Zeit beim Metalfest lernen mussten, das ein zu stark gemischtes Programm nicht funktioniert, starteten sie das FullMetal mit Bands aus dem Power und Heavy Metal Bereich. Das Ganze hat sich dann auch wirklich bezahlt gemacht und immer mehr Fans fanden den Weg zu uns. Desweiteren hat der True Metal die grösste Schnittmenge an Fans! Das ist auch der Bereich den wir bedienen wollen und er erstreckt sich ja bekanntlich von Power, Speed, Thrash bis zu reinem Heavy Metal! Und bei solche Veranstaltungen trifft man Metalfans jeglicher Coleur, die miteinander feiern, fachsimpeln usw.
UG: Das FullMetal Osthessen geht dieses Jahr in die fünfte Runde und feiert den Geburtstag mit einem wirklich erlesenen LineUp. Wenn ihr euch die Entwicklung des Festivals über die Jahre hinweg anschaust, seid ihr zufrieden, wie es bisher läuft?
Andreas: Ich bzw. wir vom Team sind mit der Entwicklung sehr zufrieden.
Markus: Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung! Es hat sich in Osthessen und Hessen allgemein herausgestellt, das es sehr schwierig ist, Events zu veranstalten, die sich tragen. Viele Veranstalter, die gute Events auf die Beine gestellt haben, sind von der Bildfläche verschwunden, weil sie schlussendlich resigniert haben. Wir haben mittlerweile viele treue Stammgäste und uns unter den Bands schon einen Namen gemacht. Ich werde immer wieder auf anderen Festivals von Bands angesprochen, die von Bands, die bei uns gespielt haben, so ein positives Feedback bekommen haben, so das sie auch gerne bei uns spielen wollen. Die faire Behandlung von Bands und Fans zahlt sich halt aus!
UG: Was waren eure Highlights aus den bisherigen Veranstaltungen?
Andreas: Highlights gibt´s natürlich einige. Nicht nur Bands, die bei uns gespielt haben und auch auf den großen Bühnen der Welt spielen wie z.B. Orden Ogan, Iron Saviour, Alphatiger etc., sondern auch die Leute aus dem Team, die echt immer wieder genial mitarbeiten und ran klotzen, die treuen Fans und befreundeten Orgateams von anderen Festivals, etc. Ein ganz besonderes Highlight finde ich aber auch unseren am Sonntag stattfindenden Rockgottesdienst.
Markus: Also meine persönlichen Highlights in den 5 Jahren waren definitiv Jutta Weinhold, da wir eins der ersten Festivals waren, wo sie wieder ihre Zed Yago und Velvet Viper-Songs präsentierte. Desweiteren hatten wir an diesem Festival noch eine weitere Ikone des Heavy Metal auf unserer Bühne! Den Preacher (Gerald Warnecke), ehemaliger Kultgitarrist von Running Wild in 1984 u. 85! Ich sag nur Prisoners of our Time! Und als wäre das nicht genug, haben Jutta und der Preacher noch am Sonntag den Gottesdienst mitgestaltet! Da aber dieses Festival so klasse war, spielten auch noch Stairway aus England, eine absolute old School Hard Rock-Heavy Metal Band!, die nach guter Erfahrung auf dem ehemaligen Metalfest unbedingt wieder spielen wollten.
Aber alles in allem waren alle Bands, die bei uns gespielt haben, klasse und ein Highlight für sich und die Fans!
UG: Nennt mir drei Gründe, warum man dieses Jahr auf das FullMetal Osthessen MUSS?
Andreas: 1. geile Bands, 2. absolut günstige Ticketpreise, sowie günstige Essens – und Getränkepreis sowie kostenlose Übernachtung, 3. tolle, sehr familiäre Atmosphäre.
Markus: Also der erste Grund ist True Metal, gute Preise und Feiern mit guten Freunden in einer absolut familiären Atmosphäre!
UG: Wenn das Geld keine Rolle spielt, welche drei Bands würdet ihr sofort auf eure Bühne nach Niederjossa holen?
Andreas: U.D.O; Stryper und Iced Earth
Markus: Für mich stellt sich da kaum die Frage, was man könnte, wenn man das Geld hat! Die grossen Bands kann man ständig sehen! Ich würde lieber noch mehr Underground Bands holen, die ich schon immmer sehen wollte und würde denen gerne eine faire Gage bezahlen!
UG: Am Sonntag findet zum Abschluß des Festivals ein Rock-Gottesdienst statt? Könnt ihr uns verraten, was man sich darunter vorstellen kann?
Andreas: Viele unserer Mitglieder sind Christen, hören gerne Metal und trinken auch gerne Bier. Wir wollen einfach ungezwungen anderen Metallern, die mit „christlich" nicht viel anfangen können, zeigen, dass man als Christ nicht nur betend, spaßlos auf einer harten Kirchenbank sitzen muß, sondern das Leben auch genießen und auch Spaß haben kann. Außerdem wollen wir zeigen, dass es in der Musikwelt, explizit auch im Metal, viele Christen gibt, die genau das auch so sehen. Siehe unsern Special Guest für unseren kommenden FMO – Gottesdienst am 06.03.2016. VICTOR GRIFFIN Leadgitarrist von Pentagram. Allein das lohnt sich schon mal in den Gottesdienst zu kommen!
Markus: Also der Andreas hat ja schon einiges zum Gottesdienst gesagt. Ich persönlich bin froh, das die Jungs das schon immer gemacht haben und mit Überzeugung dahinter stehen! Ich konnte lange mit dem christlichen Glauben wenig anfangen, was mit meinem Aufwachsen in einer streng christlichen Familie zu tun hat! Aber lass es mich mal so sagen: Im Heavy Metal rennen viele selbstverständlich dem okkulten und satanistischen hinterher, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was es damit auf sich hat. Als Christ sticht man nun wieder aus der Masse heraus, was schon wieder true ist! Wobei ich bis jetzt kaum Metalfans kennengelernt habe, die wirklich was gegen Christen haben. Im Gegenteil! Mein Anliegen an den Gottesdienst war, das er authentisch sein muss! Weswegen wir immer Leute aus dem Metalbusiness eingeladen haben, die auch wirklich was zu berichten haben. Und wer die Metal Bibel kennt, die auch kostenlos bei uns am Festival verteilt wird, wird feststellen, als Christ ist man im Metal alles andere als in schlechter Gesellschaft! Man muss nicht naiv oder langweilig sein als Christ, sondern im Gegenteil! Kommt am Sonntag und hört euch Victor Griffin an! Der Mann hat viel zu sagen!
UG: Stellt euch vor, ihr könntet in das Jahr 2012 zurück und könntet eurem damaligen Ich mit all den Erfahrungen der letzten Jahre und Festivals einen Tipp geben, auf was es bei der Ausrichtung des ersten FullMetal Osthessen besonders achten muss? Welcher wäre das?
Andreas: Grundsätzlich hat jedes Jahr von Beginn an, an Qualität und Organisation zugenommen. Ich denke, das so eine Veranstaltung, wie viele andere Veranstaltungen auch, gewachsen ist und das, was du gefragt hast, zum Glück nicht möglich ist.
Ich weiß dazu direkt keine Antwort. Vielleicht weiß Markus was dazu. Er war zu Beginn der FMOs noch Besucher und ist jetzt als Mitglied im Vorstand mit in die Verantwortung genommen.
Markus: Ich würde sagen man benötigt ein starkes Team! Und das existiert bei CrossMusic definitiv! Ich bin stolz, hier Mitglied zu sein und mit den Leuten arbeiten und feiern zu dürfen! Und meine ganze Erfahrung ist, auch mit einem starken Team ist alles möglich! Und ich danke auch Undergrounded und allen anderen die uns präsentieren, denn ihr seid ein wesentliches Teil der Szene, ohne das vieles nicht möglich wäre! Danke für Euer Engagement!
UG: Vielen Dank euch Beiden für das Interview!
Andreas: Vielen Dank für die Möglichkeit des Interviews und vor allem für das dadurch Bekanntmachen des FMO. Ich freue mich, das Undergrounded seit diesem Jahr einer der Präsentatoren ist. Rock on und metallische Grüße.
Das Interview führten Andreas und Markus vom FullMetal Osthessen und Oli von Undergrounded.