Interview mit Larceny
Interview

Interview mit Larceny

Support the Underground! Getreu diesem Motto lassen wir von UG natürlich nicht nur Szenegrößen im Interview zu Wort kommen, sondern geben auch aufstrebenden Bands die Möglichkeit, sich und ihre Musik zu präsentieren. Heute: Larceny!

  • von Ghostwriter
  • 29.07.2013

UG: Was wollt ihr mit eurer Musik aussagen bzw. welche Message rüber bringen?

Oli: Na auf jeden Fall wollen wir nicht die Welt verbessern oder irgendwelche Dogmen verbreiten. Ich glaube jeder unserer Songs hat eine gewisse Message. Wir denken trotzdem immer zuerst an uns und was für uns die Botschaft oder das Gefühl des Songs ist. Und natürlich freuen wir uns riesig, wenn sich manch einer damit identifizieren kann oder wenn der Song ihm sogar etwas bedeutet.

UG: Seit wann gibt es euch?

Andi: Drei von uns hattenein erstes Treffen Mitte des Jahres 2004. Nach einer ersten Jamsessionwar klar, dass wir eine Band gründen wollten. Die (erste) Komplettbesetzung war dann Ende 2004 gefunden.
 
UG: Wie ist diese Richtung entstanden?

Oli: Richtung? *lacht* Du meinst dieses wirre Zusammenspiel 6 unterschiedlicher Musiker, die nicht so richtig wissen was sie wollen? HahaJ Mittlerweile (also nach all den Jahren) sehe ich das eher als „treiben lassen“. Bei unseren Proben versuche ich eigentlich nie darauf zu achten, dass wir eine bestimmte Richtung einschlagen und dann auch noch den Kurs halten. Ich will es viel lieber dem Song und der Stimmung überlassen wo es hingeht. Wieso sollten wir uns an irgendwelche Regeln oder Traditionen halten? So, „Wie es uns gefällt“.
 
UG: Wie habt ihr euch gefunden?

Oli: Das werd ich mal in meine Memoiren schreibenJ Ist ´ne furchtbar lange Geschichte, die sich übrigens jedes Mal, wenn ich sie erzähle, noch überschwänglicher anhörtJ Sorry, ich glaube das würde echt den Rahmen sprengen. Vielleicht mal bei einem Konzert? Oder Festival? Gehst Du/Ihr aufs BYH? Falls ja bitte zurückschreiben. Zusammen ein Bier trinken – immer gern.

UG:  Der Name Larceny, gibt’s dazu eine Geschichte?

Malte: Eine echte Geschichte gibt es dazu nicht. Wir suchten damalseinen Namen, der uns gefiel. Und natürlich sollte es möglich sein, einen „Metal Background“ in diesem Namen zu interpretieren.

UG:  Gibt´s Vorbilder?

Andi: Vorbilder? Nein, es gibt eher Einflüsse durch die einzelnen, verschiedenen Stilrichtungen, die jeder von uns hört.
 
UG: Wie entstehen die Ideen zu den Songs?

Oli: Meistens läuft es so ab, dass Andi oder ich ´ne Idee mit in den Proberaum bringen. Mal ist es ein einfaches Riff, mal der halbe Song. Naja und dann wird gebastelt und probiert. Dennis‘ Drums, Lukis Bass und Andis und meine Rhythmusspuren machen wir dann meist im Proberaum fertig. Nur wenn Andi, Conny oder ich komplexere Melodien basteln, sind wir meistens zu Hause und arbeiten getrennt voneinander. Die Lyrics entstehen auch zu großen Teilen außerhalb des Proberaumes. Manchmal teilen Anna und ich uns Songs zu und der Song hat dann beinahe nur einen Texter. Und manchmal schreibt jeder nur die Zeilen die er auch singt bzw. shoutet. Wir unterstützen uns auch oft gegenseitig und versuchen dann auf Sachen wie Klangfarbe der Worte, Doppeldeutigkeiten und Metaphern zu achten.  Das mag alles total chaotisch klingen, ist es aber nicht. Wir sind alle echt kritisch und wiederholen manche Stellen solange bis wir alles gehört haben und damit zufrieden sind. Will sagen, auch wenn behauptet wird, dass wir in unser kleines Larceny-Süppchen einfach alles rein schütten was uns in die Hände kommt, kann ich nur sagen, dass hier fast alles wohl überlegt ist und ganz sicher mehrere Male diskutiert wurde. Das Ergebnis ist selbstverständlich Geschmacksache.  
 
UG: Wie viel Zeit investiert ihr durchschnittlich pro Woche in die Band z.B. für Proben etc.?

Andi: Geprobt wird im Schnitt 2mal wöchentlich. Dazu kommt noch die Zeit die jeder einzelne für sich übt und an neuen Ideen bastelt.
 
UG: Wie würdet ihr bis jetzt euren Erfolgsweg einschätzen? Auf was seid ihr ganz besonders stolz?

Andi: Erfolgsweg – hmm. Eher haben wir viel Zeit mit der Suche von passenden neuen Leuten verbracht, da wir einige Veränderungen in der Band hatten. Erst seit 2010 haben wir ein festes Line-up. Wenn, dann sind es kleine Erfolge. So kam bei einem Gig in Speyer der Anstoß, den eingeschlagenen Weg mit mehr Einsatz weiter zu gehen.

Oli: Ja, sehe ich auch so. Bis jetzt war’s vor allem ein Stück Weg, den wir zusammen gegangen sind. Und das tun wir noch!
 
UG: Wie sind die Reaktionen des Publikums auf eure Songs (Album) und eure Show?

Andi: Bei unseren Gigs ist das Publikum teils kräftig am bangen, teils wird aber auch die Show verfolgt.

Oli: Bei Live-Shows erhalten wir immer wieder Reaktionen, meistens positive. Klar, wenn’s Dir nicht gefällt, gehst Du ja nicht zur Band und sagst: „Hei ihr seid ja total scheiße.“ (Grinst) Manchmal wird auch nur die Lichtshow gelobt… wir haben in kleinen Kneipen oder Clubs ganze 4 Lampen dabei.
Andi: Aus den vielen Reviews die zum Album geschrieben wurden geht die Tendenz dazu, dass unsere Musik entweder gehasst oder eher gemocht wird.
 
UG: Verbringt ihr in der Freizeit viel Zeit miteinander oder geht ihr eher getrennte Wege?

Andi: Teils, teils. Im Grunde besteht zwischen allen eine Freundschaft. Mal wird mehr, mal weniger zusammen unternommen.

Oli: Luki und ich sind „Bang Your Head“-Fans und gehen schon seit Jahren dorthin um zu feiern. Ich glaube letztes Jahr kam Conny dazu und mit etwas Glück (Zeit) kommt Andi dieses Jahr auch mit ;-)
 
UG: Lebt ihr von der Musik? (Wenn nein, womit verdient ihr euren Lebensunterhalt?)

Andi: Nein, wo denkst du hin (lacht). Schön wärs, aber das ist heute nur noch sehr schwer möglich. Wir gehen alle einem Beruf nach. Conny studiert, Lukas elektrisiert ;) Oli ist Ingenieur, Anna Fachinformatikerin, Dennis Zerspanungsmechaniker und ich bin in der Logistik tätig.

Oli: Also ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich daran was ändern wollen würde. Hmmm, keine Ahnung wie das ist, davon sein Brot und Bier kaufen zu müssen. Mir gefällt’s so wie ist. Auf jeden Fall würden wir uns freuen, wenn die Bühnen auch öfters mal größer wären ;-)  
 
UG: Aktuelle Projekte?

Andi: Wir arbeiten bereits wieder an neuen Songs.
 
UG: Welche Musik hört ihr privat?

Andi: Privat hat jeder von uns einen anderen Geschmack, der natürlich größtenteils im Metalbereich verankert ist. Teilweise aber auch darüber hinaus geht. Von Thrash, Death, Black, bis Core sind so ziemlich alle Stile vertreten.
 
UG: Wie sehen eure Familien die Band?

Anna: Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ich glaube unser aller Familien stehen hinter dem was wir tun. Ich habe meinen Eltern allerdings noch nicht erlaubt, eines unserer Konzerte zu besuchen, das wäre dann möglicherweise doch etwas zu hart für die beiden (lacht).
 
UG: Wen würdet Ihr gerne persönlich treffen wollen?

Andi: Absolut genial wäre es natürlich, mal mit der ein oder anderen bekannten Größe spielen zu dürfen!

Oli: Also ich hätte gerne mal mit As I Lay Dying gespielt… das hat sich ja wohl leider vorerst erledigt.
 
UG: Was ist so für die nächste Zeit geplant?

Andi: Weitere Songs schreiben und live die Bühnen zu entern.
 
UG: Wo finden eure nächsten Auftritte statt?

Malte: Am 26.07. spielen wir beim „Hellfire Ritual“ in Obergünzburg. Für den 26.10. wurden wir gerade für das MetalHeads Germany Festival in Alzey bestätigt. Ab Oktober sind weitere Shows beispielsweise in Schwäbisch Gmünd, Obermarchtal und Nürnberg in Planung.
 
UG: Habt ihr noch ein abschließendes Statement abzugeben?
Leute, kommt zu unseren Konzerten und habt Spaß – und trinkt ein Bier mit uns!
 
Das Interview führten Samir von Undergrounded und Anna (Gesang), Oli (Gitarre, Gesang), Andi (Gitarre) und Malte(Management) von Larceny.
 

Ghostwriter

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