Zwielicht - The Aphotic Embrace
Review

Zwielicht - The Aphotic Embrace

2014 – vor Zehn Jahren erschien mit „With Love from Sinister“ das Erste Album der Ruhrpott-Maniacs von Zwielicht. Zehn Jahre…das ist eine verdammt lange Zeit, die die Fans warten mussten, bis endlich mit „The Aphotic Embrace“ das zweite Album über Ván Records erschien. Warum sich das Warten allerdings vollends gelohnt hat, erfahrt ihr hier:

  • von Sebi
  • 03.03.2024

Das Intro „Flames of Disobedience“ lässt mit seinen Trommelklängen und der unheilvollen Geräuschkulisse, mit samt verzerrten spoken-word-arts, direkt die richtige Stimmung für „Stench of Rotten Deities“ aufkommen. Hier schöpfen Zwielicht direkt aus dem Vollen. Sägende Gitarrenriffs und treibende Drums bringen direkt Bewegung rein und lassen einen nicht mehr los. Eine absolut stilsichere Mischung aus Midtempo-BM und schnelleren Parts, die ein Stillsitzen quasi unmöglich machen – so steigt man Kraftvoll in ein Album ein. Mit einer beachtlichen Länge von knapp 10 ½ Minuten ist „Stench of Rotten Deities“ zwar der längste Song auf „The Aphotic Embrace“ aber bei Weitem kein Ausreißer, bis auf zwei Instrumentals knackt jeder Song die fünf Minuten-Marke. „The Aphotic Embrace“ ist sicher kein „easy-listening“ oder was für zwischendurch, aber wer sich ernsthaft hinsetzt und sich von der Musik einnehmen lässt, der wird hier absolut nicht enttäuscht

Auch das nachfolgende Stück „The Fallen Abbey“ weiß direkt zu überzeugen. Was Live schon grandios funktioniert, sollte auf Platte wohl mindestens genauso gut klingen und das tut es auch. Zwielicht geben auf „The Aphotic Embrace“ ein klares Marschtempo vor und das ziehen sich gnadenlos durch. Dennoch gibt es im Anschluss an „The Fallen Abbey“ mit „Transcendental Salvation“ eine kurze Verschnaufpause in Form eines Intrumentals, das die Stimmung aus den Tiefen der verfallenen Abtei an die Oberfläche zieht. Bevor „Babalon“ direkt wieder den Sturzflug gen Hölle antritt. Rein in den „Abgrund der Bewusstlosigkeit“.

Als einziger deutschsprachiger Song auf dem Album sticht er zumindest an der Vocal-Front heraus, aber das keinesfalls negativ. Der unverwechselbare Stil der Truppe funktioniert auch mit deutschen Texten ganz hervorragend und so mausert sich Babalon auch zu einem kleinen Highlight auf dem Album. Der titelgebende Song „Aphotic Embrace“ folgt auf dem Fuße und steht den vorherigen Stücken in nichts nach. Auch hier haben wir es wieder mit einem Song zu tun der die neun Minuten sprengt aber absolut keine Langeweile aufkommen lässt. Der gekonnte Mix aus schnellen, aggressiven Parts und Midtempo-BM lässt dafür auch gar keinen Raum.

Den Abschluss macht mit „Twilight Temple“ ein sich zunächst langsamer und unheilvoll aufbauender Track, der aber genauso wie der Rest des Albums in einem Riffgewitter mündet, das den Zuhörer sofort einnimmt und über die gesamte Länge vor sich hertreibt. Ein starkes Stück zum Abgang und ein weiteres Highlight auf „The Aphotic Embrace“!

Trackliste:

1. Flames of Disobedience 
2. Stench of Rotten Deities  
3. The Fallen Abbey   
4. Transcendental Salvation 
5. Babalon 
6. Aphotic Embrace  
7. Twilight Temple   

9
PUNKTE
Bewertung

„The Aphotic Embrace“ ist mit Sicherheit kein „easy-listening“ oder etwas für Zwischendurch, aber wer sich ernsthaft hinsetzt und sich von der Musik einnehmen lässt, der wird hier absolut nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Zwielicht haben mit ihrem zweiten Album einen absoluten Brecher hingelegt, der die zehn Jahre Wartezeit schnell in Vergessenheit geraten lässt.

Band

  • Zwielicht

Album Titel

  • The Aphotic Embrace

Erscheinungsdatum

  • 09.02.2024
Sebi

"I envy the maggots. Their stuff at least sticks together."

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