09.03.2024 - Odyssey to Blasphemy VII, Resonanzwerk Oberhausen - Impaled Nazarene + Varathron + Paragon Belial +++
Review

09.03.2024 - Odyssey to Blasphemy VII, Resonanzwerk Oberhausen - Impaled Nazarene + Varathron + Paragon Belial +++

Am Samstag den 09.03. war es wieder soweit und die Odyssey to Blasphemy öffnete zum siebten Mal ihre Pforten! Wieder einmal hat das Team ein fantastisches Lineup zusammengetragen und ein starkes Festival auf die Beine gestellt.

  • von Sebi
  • 18.03.2024

Pünktlich um 13:45 öffneten sich die Tore zum Oberhausener Resonanzwerk und die siebte Odyssey to Blasphemy nahm ihren Anfang. Doch direkt zu Beginn gab es einen ersten Wermutstropfen zu verkraften, die internationale Kapelle Doedsvangr konnten aufgrund eines ausgefallenen Fluges ihren Auftritt an diesem Tag nicht antreten und so verschob sich alles nach dem Opener etwas nach hinten.

Aber mal der Reihe nach. Den Einstand am heutigen Tage machten die Essener von Kapala, die recht spontan für Backyard Shed eingesprungen sind. Langsam versammelten sich, pünktlich um 14:30, die ersten Besucher der siebten Odyssey vor der Bühne um den in Kutten gekleideten Kapala zu lauschen. Mit ihren sphärisch-doomigen Klängen sorgten sie direkt für die richtige Stimmung im Publikum und sorgten für einen starken Auftakt in diesen Samstag.

Kapala / Sebi

Die anschließende Umbaupause ließ sich direkt produktiv nutzen um den Merchständen vor Ort einen Besuch abzustatten. Neben Crawling Chaos Records gaben sich auch wieder Mors Vocat, mit ausgefallenen Schmuckkreationen, sowie Ancient Spirit Terror und Rat Covenant die Ehre und boten viele Möglichkeiten das hart verdiente Geld unters Volk zu bringen.

Im Anschluss betraten Gasbrand die Bühne des Resonanzwerks. Das Duo aus Hessen, bestehend aus Azaziel und F.N. hatte zwar zunächst mit kleineren technischen Problemen zu kämpfen, löste diese aber souverän und gab nach kurzer Einspielphase ordentlich Gas. Eingängiger melodischer Black Metal füllte nicht nur akustisch die Halle, sondern lockte auch noch viele weitere Besucher an, so dass das Resonanzwerk sich zum zweiten Act an diesem Tage bereits ordentlich füllte. Insgesamt ein wirklich überzeugender Auftritt der Zwei, die man definitiv im Auge behalten sollte.

Gasbrand / Sebi

Als nächstes sorgten Profanation aus Frankreich für eine musikalische 180-Grad wende. Die Truppe aus Paris ist seit 2020 unterwegs und veröffentlichte mit „Skull Crushing Violence“ dieses Jahr ihre erste EP. Während die Bands zuvor noch vergleichsweise melodisch daherkamen ließen die Franzosen keinen Stein auf dem anderen. Brachial und aggressiv pflügten sich die vier durch ihr Set und lieferten mit Songs ihrer EP „Skull Crushing Violence“ einen derben Mix aus Death Metal und Grindcore vom Feinsten ab. Ein absoluter starker Auftritt und unser persönliches Highlight der siebten Ausgabe der Odyssey to Blasphemy.

Profanation / Sebi

Im Anschluss wurde es wirklich Old-School. Paragon Belial benötigen eigentlich kein Intro mehr, die Urgesteine der deutschen Black-Metal-Szene machten nach Profanation die Bühne des Resonanzwerks unsicher. Mit ihrem Midtempo-Gebolze mit Thrash-Anleihen spielten sie sich direkt in die Gunst der Anwesenden. Die Setlist umspannte das gesamte Schaffen der Mönchengladbacher und überzeugte mit Songs wie „Perverted Homage in the Trails of Satan“ vom 2017er Output „Necrophobic Rituals“ und „Black Tears of Diabolical Rage“ vom ersten Album „Hordes of the Darklands“. Aber auch ein neuer Songs namens „Blood Sacrifice“ vom kommenden Album sorgte für Furore im Publikum. Als besonderes Schmankerl gab es noch ein Cover von Sodoms Klassiker „Witching Metal“ um den Auftritt abzurunden.

Paragon Belial / Sebi

So langsam knurrte der Magen und man begab sich auf die Suche nach etwas essbarem. Wie immer war im Außenbereich vor der Halle ein kleiner Grillstand aufgebaut der für einen schmalen Taler echt schmackhaftes Essen produzierte. Also schlugen wir zu und verputzten fix eine Currywurst bevor es mit Nuctemeron in der Halle weiterging.

Denn die sorgten im Anschluss für Furore und gaben ihren feinen Blackened Speed Metal zum Besten. In mit Nieten und Nägeln verzierter Lederkluft und mit einem übergroßen umgedrehten Kreuz ausgestattet überzeugte die Truppe direkt und stimmte die Anwesenden auf das Kommende ein. Absolut kompromisslos spielten sie sich durch ihr Set, das die komplette Bandhistorie umrahmte. Besonderes Highlight war der Auftritt von Oscar der Black/Thrash Urgesteine von Old der zu „Dangerous Metal Cult“ die Bühne stürmte und im Anschluss noch Bier im Publikum verteilte. Beim anschließenden „Victim in Chains“ von der 2020er EP „Beastfuck“ kommt es zu einem Schockmoment als Lunatic Aggressor nach dem Feuerspucken kurz in Flammen steht und einen Teil seiner Haarpracht einbüßt. Trotzdem bleibt die Truppe komplett souverän und professionell und spielt nach dem die Gefahr gebannt ist einfach weiter. Hut ab vor dieser Hingabe zur Musik! Ein fantastischer Auftritt der mit Sicherheit, nicht nur wegen des kleinen Unfalls, lange in Erinnerung bleiben wird.

Nuctemeron / Sebi

Die Griechen von Varathron nahmen die Anwesenden im Anschluss mit auf eine Reise durch ihre 35-jährige Bandhistorie und überzeugten dabei vollends mit ihrem Mix aus uptempo und midtempo Black Metal. Wie es sich für eine Band von diesem Kaliber und dieser Bühnenerfahrung gehört spielten sie sich absolut souverän durch ihr Set und lieferten eine professionelle und routinierte Show ab. Songs wie „Unholy Funeral“ vom 1993er Debutalbum „His Majesty at the Swamp“ konnten dabei genauso begeistern wie „Crypts in the Mist“ von der im Dezember 2023 erschienenen Scheibe „The Crimson Temple“. Ein weiterer grandioser Auftritt auf der siebten Odyssey to Blasphemy!

Varathron / Sebi

Den Abschluss machte niemand geringeres als die Black-Metal-Maniacs von Impaled Nazarene aus Oulu in Finnland! Mit einem Old-School-Set spielten sich die verrückten Finnen direkt in die Gunst des Publikums und brachten mit „Condemned to Hell“ und „Kali-Yuga“ Klassiker vom 1993er Album „Tol Compt Norz Norz Norz“ und von der im gleichen Jahr erschienenen „Ugra-Karma“ aber auch der „Ghettoblaster“ von der 1995er Scheibe „Suomi Finland Perkele“ fehlte an diesem Abend nicht in der Setlist. Die Stimmung kochte hoch und so sorgten Impaled Nazarene für einen fulminanten Abschluss dieser siebten Ausgabe des Odyssey to Blasphemy Festivals!

Impaled Nazarene / Sebi

Das Team der Odyssey to Blasphemy schafft es immer wieder zu überzeugen, auch die siebte Ausgabe bildete da keine Ausnahme. Von Anfang bis Ende fantastisch durchgezogen! Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe und warten sehnsüchtig auf die Ankündigung ersten Bands!

PUNKTE
Bewertung
Sebi

"I envy the maggots. Their stuff at least sticks together."

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