Leider konnten Crescendium nur als Duo auftreten, da kurzfristige Ausfälle im Line-Up nicht mehr kompensiert werden konnten. Deshalb kamen Drums und Bass diesmal nur vom Band. Das tat aber weder dem Sound noch der Stimmung einen Abbruch, denn es machte sich schnell Begeisterung breit über die vielen Besucher die bereits zum Opener angetreten waren. Crescendium konnten in über 40 Minuten das erwartungsvolle Publikum mit ihrem abwechslungsreichen Melodic-Death in ihren Bann ziehen. Auf halber Strecke gab es noch Unterstützung von Latura von Painful, die bei einem Song teilweise die Vocals übernahm. Crescendiums Frontfrau Elena hatte sowohl ihre Musik als auch ihre Stimme und das Publikum jederzeit im Griff und so wurde es ein überzeugender Auftritt unter erschwerten Bedingungen; darum: Hut ab!

Mit Painful enterten nach dem technischen Umbau die für uns wohl spannendste Combo des Abends die Bühne. Painful stehen kurz vor dem Release ihres neuen Albums „Nefarious Monarchy“, wovon aktuell noch nicht viel zu hören war. Wer wollte, konnte aber schon die kurz vorher veröffentlichte Video single „Liberty dies“ auf ihrem YT-Kanal zur Einstimmung genießen. Wie versprochen wurde das ganze Album durchgespielt - plus die beiden alten Songs „(Un)holy Heresy“ und „Lurking Shadows“ vom „Imagines Pestis“-Album. Die neue Shouterin Latura zeigte sich stimmfest, selbstbewußt und souverän und scheut nicht die Kontaktaufnahme und Kommunikation mit dem Publikum. Man hatte auch jederzeit den Eindruck hier eine zusammengehörige Einheit zu erleben.

Elena von Crescendium revanchierte sich ihrerseits und schmetterte noch einen Painful-Song mit. Trotz des Risikos den Anwesenden hauptsächlich völlig unbekannte Songs zu präsentieren, ist die Rechnung voll aufgegangen. Painful war für uns sicherlich die Band des Abends und man konnte, nach kurzer Anwärmzeit, bis in die hinteren Ränge begeistern und die Stimmung bis zum Ende konstant halten. Das führte dann auch zu der unvermeidlichen „Zugabe“-Forderung, welche erfreulicherweise auch erfüllt wurde und den sehr gelungenen Auftritt abrundete und beendete. Wir empfehlen euch an der Stelle auch einen Blick in das Interview, das uns die die Band gab.

Mittlerweile etwas verspätet und deshalb schon zum Soundcheck auf der Bühne war nun die Reihe an Asagraum. Die vier Damen profitierten von der verbliebenen guten Stimmung ihrer Supports und lieferten einen unterhaltsamen Querschnitt durch ihre Alben. Als bekannteste Band des Dreigestirns und Headliner des heutigen Abends war das Publikum natürlich zu Recht in Erwartung des Auftritts und der Konzertraum leerte sich kaum nach dem Ende von Painful. Wer Asagraum schon mal gesehen hat, wußte schon vorher was kommt. Asagraum´s Stärken sind die Spielgenauigkeit und die Präsenz von Sängerin und Gitarristin Obscura, die ihren beißenden Keifgesang erbarmungslos in die Hörgänge der Anwesenden peitschte. Auch Bassistin Alexandra und Schlagzeugerin A. Morthaemer überzeugten durch Spielfreude und ausdrucksstarke Performance. Nach gleichmäßig ausgewogener Spielzeit von 45 min kamen dann auch Asagraum zum Ende und man kann sagen hier an diesem Abend keinen Ausfall gesehen zu haben, sondern im Gegenteil viel Neues und zukünftig Relevantes.

Sehr erfreulich war das spätere spontane Stell-Dich-Ein am sehr gut besuchten Merchandise-Stand, an dem vielen Fans noch ein gemeinsames Foto mit den musikalischen Protagonisten ermöglicht wurde. Wir meinen dass alle Anwesenden diesen Abend in positiver Erinnerung behalten werden und viele bleibende Andenken mitgenommen haben. Wir auch.

Review by Starduster - Pics by Aen